ROUNDUP/Übernahmekampf im Immobilienmarkt
Vonovia will Deutsche Wohnen
BOCHUM (dpa-AFX) - Die Übernahmeschlacht im deutschen Immobilienmarkt geht weiter: Die Nummer eins der Branche, Vonovia , holt zum großen Schlag aus und will den zweitgrößten Anbieter Deutsche Wohnen in einem Milliardendeal schlucken. Dadurch will Vonovia die Übernahme von LEG durch die Deutsche Wohnen AG torpedieren. Den Deutsche-Wohnen-Aktionären sollen je elf Anteile 83,14 Euro in bar sowie sieben eigene Aktien geboten werden, teilte der früher unter dem Namen Deutsche Annington firmierende Dax-Konzern mit.
Eine Deutsche-Wohnen-Aktie werde auf Basis dieser Offerte mit 25,86 Euro bewertet. Gemessen an der aktuellen Aktienzahl liegt der Wert des Gebots bei knapp 9 Milliarden Euro. Inklusive der Schulden von Deutsche Wohnen beläuft sich der Wert der Transaktion nach Vonovia-Angaben auf 14 Milliarden Euro. Voraussetzung für das Gebot sei, dass die Deutsche-Wohnen-Aktionäre bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Oktober die geplante Übernahme von LEG ablehnen. Am Aktienmarkt zogen die Deutsche-Wohnen-Papiere an, Vonovia- und LEG-Anteile gaben nach.
VONOVIA WIRBT FÜR 'STRATEGISCH SINNVOLLE ALTERNATIVE'
Vonovia-Chef Rolf Buch betonte, es handele sich um eine "attraktivere und strategisch sinnvolle Alternative" zur geplanten LEG-Übernahme durch Deutsche Wohnen. "Die Wohnungsbestände beider Unternehmen ergänzen sich in vielerlei Hinsicht." Das Bundeskartellamt hatte erst kürzlich den Zusammenschluss von Deutsche Wohnen und LEG Immobilien genehmigt.
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Vonovia hatte sich erst im vergangenen Jahr den Konkurrenten Gagfah für 3,9 Milliarden Euro einverleibt und auch danach noch weiter zugekauft. Deutsche Wohnen wiederum hatte 2013 den Wettbewerber GSW übernommen und im September den LEG-Kauf angekündigt./zb/fbr