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     1694  0 Kommentare Drägerwerk – Aktie vor Burn-out

    Börse_Dax9000_4Mit der zweiten Gewinnwarnung für dieses Jahr hat Drägerwerk die Investoren geschockt. Etliche Anlegern juckt es jetzt in den Fingern, bei dem TecDAX-Papier zuzugreifen. Bevor man vorschnell handelt, sollte man sich allerdings die Geschäftsperspektiven und die Bewertung genau anschauen. Übrigens war Drägerwerk auch ein Thema bei unserem gestrigen Webinar, hier zum Nachschauen.

    Um fast 20 Prozent auf rund 60 Euro sind die Vorzugsaktien von Drägerwerk gestern abgestürzt: Gegenüber dem Rekordhoch von April, also kurz bevor es die erste Gewinnwarnung gegeben hatte, hat sich das Papier damit halbiert. Angesichts der neuesten Nachrichten des Medizin- und Sicherheitstechnikherstellers ist der Einbruch mehr als nachvollziehbar. „Die Geschäftsentwicklung in der Region Asien-Pazifik, dort insbesondere in China, hat sich weiter eingetrübt. Auch in der Region Amerika blieb das Geschäft unter den Erwartungen. Das Geschäft der Sicherheitstechnik hat sich im Rohstoffsektor, insbesondere in den Branchen, die besonders vom Ölpreis abhängig sind, noch nicht verbessert“ erklärte das Management.

    Börse_DAX_Nov_7Es dampft nicht nur die 2015er-Prognose kräftig ein, sondern „überprüft die mittelfristigen Prognosen und intensiviert das Effizienzprogramm”. „Es wird erwartet, dass die aktuell schwache Entwicklung mehrerer für Dräger wichtigen Wachstumsmärkte außerhalb Europas weiter anhält.“ Auf gut deutsch: die mittelfristige Prognose dürfte schon bald deutlich gekürzt werden, weil sie angesichts der miserablen Geschäftsentwicklung kaum zu halten sein wird.

    Enorm hohe Bewertung

    Angesichts der trüben Geschäftsperspektiven sollten sich Anleger die Bewertung umso genauer anschauen. Aufgrund der aktuellen Prognose dürfte der 2015er-Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) nicht wie bislang von Analysten prognostiziert bei 160 Mio. Euro, sondern vielmehr bei 80 Mio. Euro liegen. Damit hat sich der Abwärtstrend der vergangenen Jahre beschleunigt, nachdem es 2012 noch 229,6 Mio. Euro waren. Aktuell ist Drägerwerk mit dem 12,5fachen des Ebits bewertet. Das ist ein extrem hoher Wert. Bei einer operativen Gewinnmarge von 3 oder 3,5 Prozent ist eine sehr viel niedrigere Bewertung angemessen.

    Die Schätzungen für den operativen Gewinn für 2016 liegen aktuell noch bei rund 200 Mio. Euro. Den Wert dürften die Analysten aber schnell auf rund 100 bis maximal 120 Mio. Euro eindampfen. In der Mitte wäre Drägerwerk damit immer noch mit dem 9fachen des operativen 2016er-Gewinns bewertet. Das erscheint immer noch sehr hoch.

    Trotz des Kurseinbruchs erscheint die Drägerwerk-Aktie immer noch ambitioniert bewertet zu sein. Abgesehen von jederzeit möglichen technischen Erholungen könnte der Druck auf das Papier noch eine ganze Weile anhalten.

    Wer bei Drägerwerk mit Hebelpapieren agieren möchte, hat auf der Long- bzw. Short-Seite folgende Papiere zur Auswahl: Unter den Knock-out-Bulls halten wir die WKN TD088M für ein gutes Handwerkszeug – gehebelt mit knapp 4. Für Short-Spekulanten hat die WKN HU1JZ7 mit 2,5 den höchsten Hebel.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Drägerwerk – Aktie vor Burn-out Mit der zweiten Gewinnwarnung für dieses Jahr hat Drägerwerk die Investoren geschockt. Etliche Anlegern juckt es jetzt in den Fingern, bei dem TecDAX-Papier zuzugreifen. Bevor man vorschnell handelt, sollte man sich allerdings die …

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