DAX Profits Analyse
Hedgefonds im August mit Rekordverlust seit Finanzkrise
Der August 2015 dürfte für Aktienanleger überall auf der Welt ein ziemlich verlustreicher Monat gewesen sein. Der Leitindex S&P 500 büßte über 6 Prozent an Wert ein, der DAX verlor sogar über 9 Prozent. Fein raus waren Anleger, die einem Hedgefonds vertrauten, da diese ja auch auf fallende Kurse setzen können – möchte man meinen. Doch weit gefehlt. Das genaue Gegenteil ist der Fall: die Hedgefonds haben im Monat August den größten Verlust seit der Finanzkrise 2008 eingefahren! Dieser Verlust beläuft sich auf insgesamt 78 Milliarden Dollar. In nur zwei Handelswochen im August wurden die gesamten Erträge des Jahres 2015 ausgelöscht.
S&P 500 Tageschart
David Einhorns Hedgefonds Greenlight Capital (verwaltetes Kapital 11 Milliarden Dollar) liegt seit Jahresbeginn 17 Prozent im Minus, Daniel Loebs Hedgefonds Third Point (17 Milliarden Dollar schwer) steht vier Prozent unter Wasser. Mit dem plötzlichen Kurssturz kamen die bis dahin überwiegend auf steigende Aktienkurse wettenden Hedgefonds offenbar überhaupt nicht klar. Zugewinnen konnten lediglich die Produkte, die auf einen fallenden Ölpreis gewettet haben. Pierre Andurands „Andurand Capital“ (575 Millionen Euro „leicht“) etwa erwirtschaftete im letzten Jahr eine Rendite von 51 Prozent (vor Abzug von Gebühren), vorwiegend mit Wetten auf fallende Rohstoff-Preise. In diesem Jahr liegt der Fonds mit 10,3 Prozent Rendite ebenfalls im grünen Bereich. Doch seit die Ölpreise Ende August plötzlich stark ansprangen (wohl eine klassische Shorteindeckungsrally), dürfte sich die Freude auch hier etwas in Grenzen halten.
Meine eigenen Börsendienste DAX Profits und Voigt-Brief funktionieren übrigens ganz ähnlich wie ein privater Hedgefonds. Wir setzen auch auf steigende und fallende Kurse (je nach Marktphase) und versuchen so, in jeder Marktlage Geld zu verdienen. Nur, dass wir Kundengelder nicht selbst verwalten, sondern die Transaktionen unseren Kunden überlassen (die Freiheit eingeschlossen, bestimmte Trades nicht oder anders als empfohlen umzusetzen). Performancemäßig hänge ich die teuren Hedgefonds dabei locker ab.
Der Voigt-Brief ging zwar erst im Februar 2015 an den Start, nachdem bereits ein Großteil der Jahresauftakt-Rally gelaufen war, ist aber seither nie ins Minus gerutscht. Trotz Börsencrash liegen wir hier mit +11,3% Gesamtperformance selbst vor den Besten der Branche. Noch besser schneidet das von mir aktiv gemanagte DAX Profits Trading-Depot ab, welches ebenfalls nie in die Minuszone abtauchte und bis heute +22,3% Gewinn im Jahr einfuhr (in den letzten beiden Jahren waren es insgesamt +128%). In diesem Jahr sind wir zwar noch weit von unserer „gewohnten“ Performance von +60 bis 70% p.a. entfernt. Aber zum einen ist das Jahr noch nicht vorüber. Bis Jahresende werde ich nochmal richtig „ranklotzen“. Zum anderen zeigt der Gewinnvergleich mit den Vollprofis der Hedgefonds-Branche, wie gut wir wirklich sind.
Die Hedgefonds scheinen unterdessen nicht viel aus ihren Fehlern gelernt zu haben. Obwohl der Wind wieder allmählich auf steigende Kurse dreht, haben diese zuletzt ihre Spekulationen auf fallende Kurse ausgebaut. Damit ist der Keim für weitere Verluste bereist gelegt, sofern diese den nächsten Zug nach Süden nicht direkt zum Umsteigen nutzen.
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Herzliche Grüße,
Ihr Henrik Voigt.
Chefanalyst DAX Profits / Voigt-Brief
Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert
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