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     1176  0 Kommentare Am chinesischen Geldwesen soll die (Welt-)Konjunktur genesen

    Im III. Quartal ist China so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen: „Nur“ noch 6,9 Prozent.

    6,9 Prozent? Wer es glaubt, wird selig. Offenbar scheint Pinocchio auch in China kein Unbekannter zu sein. Wie soll China dieses im Ländervergleich immer noch großartige Wachstum denn erreicht haben? Die Exporte dümpeln und mittlerweile günstigere Staaten in Südostasien stehlen dem alten chinesischen Geschäftsmodell „Werkbank der Welt“ schon längst die Schau. Auf die prekäre Immobiliensituation passt mittlerweile das Attribut „Einstürzende Neubauten“, die Unternehmen sind dramatisch überinvestiert und auch noch bis Oberkante Unterlippe, konkret mit gut dem Anderthalbfachen der chinesischen Wirtschaftsleistung verschuldet! Wäre das Statistische Bundesamt in Wiesbaden für die Konjunkturmessung zuständig, hätte China vermutlich überhaupt kein vernünftiges Wachstum mehr. In China sind bereits viele Säcke Reis umgefallen.

    Vor diesem fatalen Wirtschaftshintergrund will China dem Schicksal Japans entgehen, dass seine Rezession nach Platzen der Immobilienblase und dem Einbruch der Exporte seit Beginn der 90er-Jahre bis heute nicht wirklich überwunden hat. Was Japan damals an konjunktureller Ersatzbefriedigung noch fehlte, will Pekings KP heute mit Brachialgewalt schaffen: Ein starker Konsum zum Zwecke eines nachhaltigen konjunkturellen Aufschwungs.

    U.a. wollte man die chinesische Konsumlaune mit einem Effekt beleben, der schon beim „Klassenfeind“ USA in den letzten Jahrzehnten immer wieder für klingende Kassen gesorgt hatte: Der Vermögenseffekt getreu dem Motto „Wer sich vermögender fühlt, gibt auch mehr Geld aus“.

    Statt Vermögens- eher Schuldeneffekt

    Als erquickender Quell der Vermögensbildung wurde von der kommunistischen Propaganda ausgerechnet die kapitalistische Aktie auserkoren. Der Aktienbesitz wurde sogar als patriotische Pflicht eines jeden Chinesen deklariert. Dass es der KP nicht zuletzt darum ging, die dramatische Überschuldung der chinesischen Unternehmen über Börsengänge bzw. Kapitalerhöhungen an Frau und Mann Kleinanleger wie eine heiße Kartoffel weiterzureichen, verschwiegen jedoch die volksrepublikanischen Aktienparolen. Und leider gab es noch eine Ladung Kreditverschuldung dazu, da viele Chinesen Aktien auf Pump kauften.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
    Am chinesischen Geldwesen soll die (Welt-)Konjunktur genesen Im III. Quartal ist China so langsam wie seit sechs Jahren nicht mehr gewachsen: „Nur“ noch 6,9 Prozent. 6,9 Prozent? Wer es glaubt, wird selig. Offenbar scheint Pinocchio auch in China kein Unbekannter zu sein. Wie soll China dieses im …