ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Anleger warten ab - BASF-Geschäfte belasten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Verluste an den Börsen in Übersee und gesenkte Jahresziele von BASF haben den Dax am Dienstag belastet. Zudem wagten sich die Anleger vor der mit Spannung erwarteten Sitzung des sogenannten Offenmarktausschusses der US-Notenbank nicht aus der Deckung, schrieb Analysin Antje Laschwski von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Markus Huber vom Broker Peregrine & Black erinnerte zudem an die anstehende Flut von Konjunkturdaten und Quartalsberichten von Unternehmen.
In der ersten Handelsstunde sank der deutsche Leitindex um 0,38 Prozent auf 10 760,48 Punkte. Nach der vorangegangenen Kursrally hatten die Anleger bereits am Montag den Fuß vom Gas genommen. Am Freitag hatte der Dax dank positiver Signale von der Geldpolitik mit einem Wochenplus von fast 7 Prozent so stark wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr zugelegt.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Dienstagvormittag um 0,30 Prozent auf 20 866,98 Punkte nach unten und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,68 Prozent auf 1789,07 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,46 Prozent auf 3398,89 Punkte.
BASF SACKT AB NACH PROGNOSESENKUNG
In Asien dominierten am Morgen klar die Verlierer, und auch von der Wall Street kam kein neuer Aufwind. Hier hatten die Indizes tags zuvor auf hohem Niveau stagniert. Am frühen Nachmittag könnten US-Wirtschaftsdaten neue Impulse geben.
Bei einer Reihe deutscher Unternehmensbilanzen stand vor allem BASF im Fokus. Ein gesenkter Jahresausblick und durchwachsene Quartalszahlen drückte die Aktien des Chemiekonzerns mit 4,75 Prozent ins Minus - das bedeutete den letzten Platz im Dax. Den Ludwigshafenern machen eine abgekühlte Konjunktur vor allem in China sowie der niedrige Ölpreis zu schaffen. Die Aktie ist der fünftschwerste Dax-Wert, weshalb die Kursentwicklung auch den Index insgesamt belastete.
Mit am besten hielten sich noch Werte aus dem als defensiv geltenden Medizinbereich: Die Papiere des Medizinkonzerns Fresenius sowie seiner Dialysetochter FMC gewannen 0,70 beziehungsweise 0,56 Prozent.
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Beim Maschinenbauer Manz büßten die Aktien nach erneut gesenkten Unternehmenszielen rund ein Drittel ihres Werts ein. Damit landeten die Aktien abgeschlagen am TecDax-Ende. Der Konzern blickt wegen der Zurückhaltung der Kunden in Asien noch pessimistischer auf das laufende Jahr als bisher. Bereits Ende Juni hatte Manz seinen Ausblick nach unten revidiert. Die erneute Gewinnwarnung sei ein Desaster für das Unternehmen, schrieb Analyst Thomas Rau von der Investmentbank Equinet. Er strich seine Kaufempfehlung für die Aktie.
Dagegen zogen die Titel von Aixtron mit plus 7,42 Prozent an die Indexspitze. Der kriselnde Spezialmaschinenbauer schaffte im dritten Quartal dank seines Sparkurses den Sprung in die schwarzen Zahlen. Ein Börsianer mahnte allerdings: "Der Auftragseingang ist auf das niedrigste Niveau seit dem ersten Halbjahr 2013 abgestürzt. Nur die ordentliche Profitabilität hat Aixtron gerettet."/gl/das