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    John Cryan tritt ins Rampenlicht  5381  5 Kommentare Schock! Massenentlassungen, Rekordverlust und Dividendenausfall bei der Deutschen Bank

    Die Deutsche Bank setzt ihre Negativ-Rekordserie fort. Auf den größten Verlust in der Geschichte der Bank folgen nun Massenentlassungen und ein historischer Dividendenausfall.

    John Cryan, der neue Co-Chef der Deutschen Bank, setzt seinen harten Sparkurs unvermindert fort. Für zwei Jahre streicht er den Aktionären die Dividende, wie das Institut am Mittwochabend in Frankfurt mitteilte. Erst für das Geschäftsjahr 2017 erwarte der Vorstand, wieder eine „wettbewerbsfähige“ Ausschüttungsquote vorschlagen zu können. Seit den 1950er Jahren hatte die Deutsche Bank ihren Aktionären jedes Jahr eine Dividende gezahlt. Darüber hinaus kündigte Cryan an, weitere 9.000 Stellen zu streichen, 4.000 davon in Deutschland.

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    Rekordverlust von sechs Milliarden Euro

    Ganz überraschend kommen die Maßnahmen nicht. Bereits vor rund drei Wochen hatte die Bank darauf eingestimmt, als sie den höchsten Quartalsverlust der Firmengeschichte ankündigte (wallstreet:online berichtete). Dieser ist nun seit heute bittere Realität. Die Deutsche Bank hat wegen der harten Aufräumarbeiten in ihrer Bilanz im dritten Quartal wie erwartet einen Rekordverlust von rund sechs Milliarden Euro verbucht, wie das Institut am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Für das hohe Minus sind vor allem milliardenschwere Abschreibungen auf das Investmentbanking und das Privatkundengeschäft mit der Tochter Postbank verantwortlich. Hinzu kamen neue Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Im Vorjahresquartal hatte die Bank einen Verlust von 92 Millionen Euro verbucht. Cryan sprach von einem "absolut enttäuschenden Ergebnis".

    Abbau von 9.000 Stellen

    Der Sanierungsplan macht auch vor den Mitarbeitern nicht halt. Rund 9.000 weitere Stellen will die Deutsche Bank netto streichen, 4.000 davon in Deutschland. Darüber hinaus wird der Dax-Konzern über den Verkauf von Beteiligungen in den nächsten zwei Jahren seinen Mitarbeiterstamm von zuletzt etwa 103.000 um weitere 20.000 Vollzeitkräfte verringern. Dabei geht es vor allem um die bereits beschlossene Trennung von der Postbank.

    Schrumpfen wird die Bank auch ihre internationale Präsenz: Die Deutsche Bank zieht sich aus zehn Ländern vollständig zurück, darunter Argentinien, Chile, Mexiko und Dänemark. Der Sparkurs soll die Kosten um brutto rund 3,8 Milliarden Euro drücken. Die Kosten für den Umbau inklusive Abfindungen bezifferte das Geldhaus auf rund 3,0 Milliarden bis 3,5 Milliarden Euro.

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    Die Bank solle einfacher und effizienter werden. "Das bedeutet leider auch, dass wir einige unserer Filialen schließen, die Präsenz in einigen Ländern beenden und einige unserer Arbeitsplätze in kundennahen und in Infrastrukturbereichen abbauen müssen", erklärte Cryan. "Ich versichere ihnen, dass wir diesen Stellenabbau auf eine faire Art und Weise in Rücksprache mit unseren Betriebsräten vornehmen werden."

    Cryan zeigt sich der Öffentlichkeit

    Die Bank befindet sich in einer bedrohlichen Lage. Zahlreiche Skandale haben die Bank bereits Milliarden gekostet und ein Ende der Rechtsstreitigkeiten ist nicht abzusehen. Neuer Ärger droht unter anderem im russischen Geldwäscheskandal sowie von der Stadt Pforzheim. Zudem machen die immer strengeren Kapitalanforderungen dem Institut zu schaffen. Viele Geschäfte, gerade auch im schwankungsanfälligen Investmentbanking, lohnen sich nicht mehr.

    Es ist der mit Spannung erwartete erste öffentliche Auftritt des neuen starken Mannes bei der Deutschen Bank - bisher hatte er sich weitestgehend zurückgehalten. Der ehemalige UBS -Finanzvorstand Cryan hatte zum 1. Juli Anshu Jain an der Führungsspitze der Bank abgelöst. Der zweite Co-Chef Jürgen Fitschen bleibt noch bis zur Hauptversammlung im Mai 2016 im Amt, ehe der Brite alleine die Geschicke führen wird. 

    Märkte schicken Aktie auf Talfahrt

    Trotz der neuen Hiobsbotschaften reagierten die Märkte zunächst relativ gelassen. Doch im Laufe der Pressekonferenz wendete sich das Blatt. Aus der anfänglichen Achterbahnfahrt entwickelte sich eine handfeste Talfahrt. Die Aktie stürzt über fünf Prozent ins Minus.

    Mit dpa-AFX



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