Niedrige Ölpreise drücken Eni in rote Zahlen
MAILAND (dpa-AFX) - Der gesunkene Ölpreis hat dem italienischen Ölkonzern Eni Verluste eingebrockt. Für das dritte Quartal musste der Konzern vor Sonderposten einen Fehlbetrag von 257 Millionen Euro ausweisen, wie Eni am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr stand hier noch ein Gewinn von 1,17 Milliarden Euro. Im ersten und zweiten Quartal hatte Eni noch einen Gewinn vorweisen können - trotz starken Einbrüchen.
Mit einer höheren Produktion und Kostensenkungen konnten die Italiener den Effekt des gesunkenen Ölpreises kaum abmildern. Der Umsatz sank bei Eni um fast 30 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Das besser laufende Raffinerie- und Chemiegeschäft konnte die sehr schwache Entwicklung der Sparte Erkundung und Förderung nicht auffangen.
Alle Ölkonzerne müssen derzeit heftige Gewinneinbußen hinnehmen, denn die Preise für Öl sind gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen. Im Juni 2014 stand der Brent-Ölpreis je Barrel (159 Liter) noch bei rund 107 US-Dollar - zuletzt war er auf rund 47 Dollar abgesackt.
Lesen Sie auch
Die Italiener wollen deshalb weiter ihre Kosten senken und sich von Beteiligungen trennen. In dieser Woche hat Eni den Verkauf eines 12,5-Prozentanteils am italienischen Pipeline-Bauer Saipem für 6,5 Milliarden Euro bekannt gegeben. Damit sollen die Schulden um rund 5,1 Milliarden gesenkt werden. Zudem fahren die Italiener ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent runter./stk/men/stb