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     2813  0 Kommentare Ölpreis schlägt Kapriolen – Total schlägt Shell

    Total_Presse_3Der Ölpreis war in den vergangenen Tagen sehr volatil. Nachdem er zwischenzeitlich unter die Marke von 43 Dollar je Barrel abgerutscht war, notiert er aktuell bei mehr als 46 Dollar. Mit dem niedrigen Umfeld haben auch die Ölmultis kräftig zu kämpfen. Nun haben Royal Dutch Shell und Total die Ergebnisse vorgelegt. Wie geht es bei der Notierung des schwarzen Gold und bei den Multis weiter?

    Die Notierung des schwarzen Goldes narrt die Investoren: Nachdem der Preis, den Sie hier verfolgen können, anfangs die charttechnisch wichtige 50-Tage-Linie bei 45 Dollar je US-Sorte WTI nach unten durchbrochen hatte, beschleunigte sich der Kursrückgang. Für den Kursrückgang hatten eine Serie schwacher Konjunkturdaten aus den USA und China gesorgt, die eine schwache Nachfrage nach Öl andeuten. Am Mittwoch um 10 Uhr New Yorker Zeit (15 Uhr deutscher Zeit) war der Ölpreis dann aber plötzlich nach oben geschossen. Etliche Experten hatten daraufhin ketzerisch gefragt, ob möglicherweise ein paar Investoren vorab Wind bekommen hätten von den Ergebnissen der Notenbanksitzung, die erst um 14 Uhr New Yorker Zeit veröffentlicht worden sind.

    Vorräte in Cushing sinken

    WTI in Dollar je Barrel auf eine Woche

    WTI in Dollar je Barrel auf eine Woche

    Wie immer dem auch sei: nachdem die Daten zu den US-Öllagervorräten um 10.30 Uhr New Yorker bekanntgegeben worden waren, beschleunigte sich der Kursanstieg. Zwar lag der Anstieg der Öllagervorräte mit 3,38 Mio. Barrel für die vergangene Woche auf dem erwarteten Niveau. Allerdings waren die Vorräte am wichtigen Handelsort Cushing um 785.000 Barrel gesunken. Entsprechend drückten Investoren kräftig den Kaufen-Knopf. Dabei sahen sie darüber hinweg, dass die Ölproduktion leicht gestiegen war.

    Wer bei der Nordsee-Sorte Brent mit Hebelpapieren agieren möchte, hat auf der Long- bzw. Short-Seite folgende Papiere zur Auswahl: Unter den Knock-out-Bulls halten wir die WKN CN66W4 für ein gutes Handwerkszeug, für Short-Spekulanten ist die WKN PB0B3N geeignet – jeweils gehebelt mit rund 8.

    Total überzeugt mit den Ergebnissen…

    totalIn dem schwierigen Umfeld schlagen sich die Ölmultis unterschiedlich. Einer der Konzerne, die sich gut schlagen, ist Total. Zwar war der Gewinn der Franzosen um zwei Drittel auf 1,08 Mrd. Euro eingebrochen, nicht zuletzt weil das Unternehmen wegen der niedrigeren Ölpreise eine Abschreibung auf seine Vorräte und einen zum Verkauf stehenden Vermögenswert verbucht hat. Insgesamt profitierte das Unternehmen aber von dem guten Raffinerie-Geschäft.

    Vorstandschef Patrick Pouyanne drückt ebenso wie die Konkurrenten auf die Kosten- und Investitionsbremse. Total sei gut unterwegs, um im Gesamtjahr Einsparungen von 1,2 Mrd. Dollar zu erreichen und die Investitionen auf 23 bis 24 Mrd. Dollar zu drücken. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen schafft Total es aber, die Produktion zu steigern und peilt für das Gesamtjahr ein Plus von mindestens neun Prozent an. Investoren honorieren die Leistung: die Aktie, die wir ihnen hier ans Herz gelegt hatten, notiert – im Gegensatz zu vielen anderen aus dem Sektor – leicht über dem Niveau von Ende 2014.

    Wer bei Total auf der Long-Seite agieren möchte, greift beispielsweise zur WKN VS47QV (Hebel 8).

    …aber Royal Dutch schwächelt

    Shell_Presse_3Hingegen enttäuschte der Konkurrent Royal Dutch Shell mit den Ergebnissen die Investoren, weshalb die Aktie nachgab. Gegenüber Ende 2014 ist sie fast um ein Viertel gesunken. Royal Dutch hat für das dritte Quartal einen Verlust von 7,42 Mrd. Dollar ausgewiesen. Verantwortlich hierfür waren vor allem Abschreibungen von 4,6 Mrd. Dollar, weil sich der Konzern aus Alaska und einem Ölsand-Projekt in Kanada zurückgezogen hat und Belastungen von 3,69 Mrd. Dollar, weil die Prognose für die Öl- und Gaspreise gesenkt worden ist. Der Börsenwert von 108,7 Mrd. britischen Pfund liegt in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit zehn Jahren. Angesichts der niedrigen Ölpreise machen sich Investoren große Sorgen, dass Royal Dutch für die Übernahme der BG Group für mehr als 70 Mrd. Dollar deutlich zu viel bezahlt.

    Bei Royal Dutch bietet sich auf der Short-Seite die WKN UT09PM (Hebel 8) an.

    Einen Wirtschaftskalender mit den wichtigsten Konjunkturdaten, die Auswirkungen auf den Ölpreis und damit auf Total und Shell haben, finden Sie hier.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Ölpreis schlägt Kapriolen – Total schlägt Shell Der Ölpreis war in den vergangenen Tagen sehr volatil. Nachdem er zwischenzeitlich unter die Marke von 43 Dollar je Barrel abgerutscht war, notiert er aktuell bei mehr als 46 Dollar. Mit dem niedrigen Umfeld haben auch die Ölmultis kräftig zu …