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Societe Generale und Credit Agricole legen weiter zu

PARIS (dpa-AFX) - Die französischen Großbanken Societe Generale (SocGen) und Credit Agricole bleiben auf Erholungskurs. Beide Institute steigerten im dritten Quartal ihren Überschuss kräftig. Dabei profitierten sie nach Angaben vom Donnerstag vom immer besseren Privatkundengeschäft. Die Institute übertrafen mit ihren Ergebnissen die Erwartungen von Analysten. Bereits in der vergangenen Woche hatte der französische Branchenprimus BNP Paribas einen Gewinnsprung gemeldet.

Bei SocGen legte der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro zu. Dazu trug auch auch ein Bilanzeffekt aus der Neubewertung der eigenen Schulden bei. Deutlich voran ging es vor allem im heimischen Privatkundensegment. Dort legten die Erträge zweistellig zu und die Risikovorsorge für Kreditausfälle ging zurück. In den nächsten Jahren will das Institut, das Internet- und Mobilgeschäft mit einem 1,5 Milliarden Euro hohen Investitionsprogramm ankurbeln. Die Zahl der festen Filialen in Frankreich soll dagegen bis 2020 um rund ein Fünftel sinken.

An der Börse wurden die Zahlen der SocGen positiv aufgenommen. Die Aktie stieg in den ersten Handelsminuten um fünf Prozent. Für die Papiere der Credit Agricole ging es dagegen rund zwei Prozent nach unten. Bei der Credit Agricole wuchs der Gewinn um 15 Prozent auf 930 Millionen Euro. Es war der höchste Quartalsgewinn seit 2011 - Analysten hatten sich jedoch noch etwas mehr erhofft. Credit Agricole profitierte insbesondere von einem starken Ergebnis ihrer Beteiligungsgesellschaft Eurozeo. Dagegen ging der Gewinn im in den vergangenen Jahren deutlich geschrumpften Investmentbanking etwas zurück.

Infolge der Finanzkrise hatte die Bank ihre Auslandsambitionen weitgehend eingestellt und konzentriert sich nun vor allem auf das Geschäft im französischen Heimatmarkt. Das zahlt sich bislang aus. Die im vergangenen Monat akzeptierte US-Strafe von fast 800 Millionen Dollar wegen Verstößen gegen Handelssanktionen fiel nicht mehr ins Gewicht, da Credit Agricole dafür bereits zuvor Rückstellungen gebildet hatte.

Noch Nachholbedarf hat Credit Agricole bei den Kapitalpuffern. Aktuell steht die harte Kernkapitalquote bei 10,3 Prozent. Im internationalen Vergleich ist das ein eher bescheidener Wert. Langfristig will die Bank mit einer Quote von mehr als 10,5 Prozent agieren. Kapital freisetzen könnte etwa eine Reorganisation der komplizierten Überkreuz-Verbindungen mit den regionalen Genossenschaftsbanken.

An die Spitze des Verwaltungsrats des Konzerns rückt künftig Dominique Lefebvre. Er ist bereits Chef der Holding der Regionalbanken, die die Mehrheit am börsennotierten Teil von Credit Agricole halten. Es ist das erste Mal seit dem Börsengang 2001, das es diese Personalunion geben wird.

SocGen kam Ende September auf eine harte Kernkapitalquote von 10,5 Prozent. Bis 2016 will das Institut elf Prozent erreichen. Einen Schub erwartet die Bank aus dem geplanten Ausstieg beim Vermögensverwalter Amundi. Ihren 20-prozentigen Anteil will sie im Rahmen des laufenden Börsengangs loswerden und so rund 1,75 Milliarden Euro erlösen. Amundi-Mehrheitseigentümer Credit Agricole will seinen knapp 75-prozentigen Anteil behalten./enl/zb/stb