Investoren getäuscht?
Vorwurf Klimalüge! US-Justiz nimmt Ölriese ExxonMobil ins Visier
Hat der weltgrößte Ölkonzern Öffentlichkeit und Investoren jahrelang über die Risiken des Klimawandels getäuscht? Die Staatsanwaltschaft New York ist möglicherweise einem spektakulären Skandal auf der Spur.
ExxonMobil steht im Verdacht, vorsätzlich falsche Angaben zum Klimawandel gemacht zu haben. Wie die „New York Times“ berichtet, hat die Staatsanwaltschaft New York entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Der Ölkonzern sei am Mittwochabend aufgefordert worden, Finanzdaten, E-Mails und andere Dokumente auszuhändigen. ExxonMobil weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Staatsanwalt Eric T. Schneiderman ist bekannt für seine harte Linie gegen Großkonzerne. Nun will er sich offenbar ExxonMobil vorknöpfen. Dem Bericht zufolge werde geprüft, ob das Unternehmen die Öffentlichkeit, vor allem aber Investoren über die Folgen des Klimawandels in die Irre geführt hat. So soll ExxonMobil über mindestens zehn Jahre hinweg Studien finanziell gefördert haben, die die Folgen des Klimawandels infrage stellen oder verharmlosen. Eigene hausinterne Untersuchungen seien jedoch zu der Erkenntnis gekommen, dass der Klimawandel sehr wohl schädlich ist. Die entscheidende Frage ist deshalb, ob ExxonMobil seiner Auskunftspflicht nachgekommen und Investoren ausreichend über finanzielle Risiken des Klimawandels informiert hat.
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Ein Sprecher des Ölkonzerns sagte gegenüber der „NYT“: „Wir weisen unmissverständlich alle Verdächtigungen zurück, das ExxonMobil Studienergebnisse zum Klimawandel unterdrückt hat“. Zugleich betonte er, man habe die Risiken des Klimawandels gegenüber Investoren stets offengelegt.