Devisen Euro/USD
Der US-Dollar wird den Euro über Parität hinaus zerquetschen
Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA haben am vergangenen Donnerstag das Ziel gesteckt, sind sich Marktbeobachter einig. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) geht schnurstracks den Weg der Zinserhöhung noch in diesem Jahr.
Was ist passiert? Der Beschäftigungsaufbau in den USA stieg unerwartet stark, die Arbeitslosenquote sank auf 5,0 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne wiesen zudem auf eine zunehmende Lohndynamik hin (mehr dazu hier). Während sich die US-Indizes an den Märkten erstmal in den Keller verabschiedeten und auch die Rohstoffe Gold und Öl nachgaben, zogen die Renditen für US-Staatsanleihen sowie der US-Dollar an. Die europäische Gemeinschaftswährung Euro fiel mit 1,0707 US-Dollar unmittelbar auf den tiefsten Stand seit April.
Erstes Kursziel Parität
Doch das sei nur der Anfang der Geschichte. Wir werden in den kommenden Monaten eine Dollar-Rallye sehen, die uns zuerst zur Parität und später sogar darüber hinaus führen wird, kommentieren die Analysten Robin Brooks, George Cole und Michael Cahill in einer Research Note von Goldman Sachs. Vor dem Hintergrund der sich gegensätzlich entwickelnden Notenbankpolitik in den USA und in Europa, werde die Gemeinschaftswährung Euro weiter unter Druck geraten und nachgeben, heißt es laut "Business Insider" in der Goldman-Analyse.
Der Kurs sei gesteckt, die Zeit der Unentschlossenheit für den US-Dollar vorbei. Zwei Hindernisse müssten jedoch noch ausgeräumt werden: Zum einen die Befürchtung der Investoren, die Zinserhöhung durch die US-Notenbank könnte nicht den erwarteten Effekt auf den Euro haben und zum anderen die Möglichkeit, dass eine straffere US-Geldpolitik die Europäische Notenbank von einer weiteren expansiven Geldpolitik abhalten könnte.
Die Weiten des US-Dollar sind unendlich
Wenn allerdings die bereits reine Veröffentlichung der Oktober-Arbeitsmarktzahlen dem US-Dollar einen solchen Schub verschaffen konnte, wie werde es erst sein, wenn die US-Notenbank Fed den Schritt der Zinserhöhung gehen werde, fragen die Goldman-Analysten. Unendliche Weiten…?
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Und die EZB? Die große Herausforderung für die Europäische Zentralbank werde das Anstreben des gesetzten Inflationsziels sein. Dies könne sie nur mit zusätzlichen geldpolitischen Impulsen und stabileren Anleiherenditen erreichen. Aufgrund des Umfangs dieser Aufgabe und der Zurückhaltung des Marktes gegenüber der Gemeinschaftswährung, bleibe noch viel Spielraum für die EUR/USD-Parität und darüber hinaus, schreiben die Experten von Goldman Sachs.
Die Prognose der Goldman-Analysten: Der Euro/USD-Kurs steht noch vor Dezember bei 1,05 und erreicht Ende des Jahres die Parität. In den darauffolgenden 12 Monaten werden die 0,95
erreicht.