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    WDH/ROUNDUP 2  423  0 Kommentare Aareal Bank kämpft mit Wettbewerb - Jahresprognose aber angehoben

    (Wiederholung: Im fünften Absatz sind die Angaben zur Ausschüttungsquote für die Dividende ergänzt worden.)

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilien-Finanzierer Aareal Bank bleibt auch mit dem neuen Chef Hermann Merkens auf Erfolgskurs. Nach einem starken dritten Quartal erhöhte das Institut am Dienstag seine Jahresprognose. Allerdings sind die Wiesbadener für die weitere Zukunft vorsichtig. Der Immobilienboom und der wachsende Wettbewerb im Kreditgeschäft machen der im MDax notierten Gesellschaft Sorgen. Merkens kündigte für das Frühjahr Veränderungen in der Geschäftsausrichtung an. Die Bank solle künftig flexibler auf die sich immer rascher verändernden Rahmenbedingungen reagieren können.

    Im dritten Quartal steigerte das Institut seinen Betriebsgewinn um fast ein Viertel auf 82 Millionen Euro. Dabei profitierte es vor allem von der im Frühjahr abgeschlossenen Übernahme der früheren WestLB-Tochter Westimmo. Das ließ den Zinsüberschuss kräftig ansteigen. Unter dem Strich verdiente die Bank 47 Millionen Euro, 31 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

    Mit den guten Zahlen im Rücken hob der Vorstand die Prognosen an. Das Management rechnet nun mit einem Betriebsgewinn von 450 bis 460 Millionen Euro in diesem Jahr, 2014 waren es 436 Millionen. Bislang lagen die Erwartungen bei 400 bis 430 Millionen Euro. Nach neun Monaten hat die Bank operativ bereits 382 Millionen Euro eingefahren, neun Prozent mehr als vor einem Jahr. Darin enthalten ist auch ein einmaliger Zugangsgewinn aus der Übernahme der Westimmo in Höhe von 154 Millionen Euro.

    Die Aktie legte zum Handelsauftakt zunächst gut drei Prozent zu, ging dann aber auf Talfahrt und rutschte bis zum späten Vormittag mit rund zwei Prozent minus fast ans Ende des MDax . Viele Analysten hatten bereits mit einer Erhöhung der Prognose gerechnet. Sie erwarten zudem, dass das Institut seine Dividende von zuletzt 1,20 Euro pro Aktie auf 1,50 Euro anhebt.

    Zur möglichen Höhe äußerte sich Merkens nicht. Er betonte aber, dass die Bank erneut mindestens die Hälfte des um den einmaligen Zugangsgewinn aus dem Westimmo-Kauf bereinigten Jahresüberschusses an die Aktionäre auszahlen wolle. Er gab sich zuversichtlich, dass die Europäische Zentralbank als neue oberste Bankenaufsichtsbehörde für die Eurozone diese Pläne mit ihren immer strengeren Kapitalanforderungen nicht durchkreuzt. Die Bank habe genügend Puffer bei ihren Kapitalpolstern, um mögliche Schwankungen auszugleichen. "Einer Dividende sollte nichts im Wege stehen." Der bisherige Finanzvorstand hatte Mitte September überraschend den langjährigen Vorstandschef Wolf Schumacher an der Spitze der Bank abgelöst.

    Beim Neugeschäft gab die Aareal Bank im Sommer wieder mehr Gas und rechnet nun mit einem Volumen bei den neu vergebenen Krediten von acht bis neun Milliarden Euro in diesem Jahr, bislang hatte sie sechs bis sieben Milliarden in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr hielt sich das Institut im Neugeschäft angesichts der immer aggressiveren Konkurrenz noch zurück. An der konservativen Geschäftspolitik solle nicht gerüttelt werden, erklärte Merkens.

    So konnte die Bank auch die Risikovorsorge im dritten Quartal mit 37 Millionen Euro trotz des gewachsenen Geschäftsvolumens gering halten. Im Gesamtjahr rechnet der Vorstand weiter mit vergleichsweise geringen Belastungen aus faulen Krediten von 100 bis 150 Millionen Euro. Wegen der Kosten für die Integration der übernommenen Unternehmen stiegen im dritten Quartal die Kosten um 35 Prozent auf 147 Millionen Euro an.

    Darin enthalten ist auch die Abfindung für den abgelösten Vorstandschef. Schumacher hatte die Bank seit 2005 geleitet und erfolgreich durch die Finanzkrise geführt. Zuletzt übernahm die Bank noch unter dessen Regie mit Corealcredit und der Westimmo zwei Konkurrenten. Neben dem Vorstandsvorsitz hat Merkens bei der Bank derzeit noch zwei weitere Posten inne. Er kündigte nun an, dass ihn bereits in Kürze ein neuer Risikovorstand entlasten werde. Das Finanzressort solle aber mit dem Chefamt verbunden bleiben./enl/mne/fbr




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