Millionen-Investment
Leonardo DiCaprio im Diamantenfieber, auch Silicon-Valley-Investoren stehen Schlange
Leonardo DiCaprio reiht sich in die Riege der Diamantenproduzenten ein. Ja, Sie haben richtig gehört. Wird der Hauptdarsteller des Films „Blood Diamond“ demnächst auch im realen Leben blutige Diamanten zu Tage fördern? Nein, Sie können beruhigt sein. DiCaprio wird keinen Handel mit Diamanten in Rebellengebieten betreiben oder in den internationalen Waffenhandel einsteigen.
Mit seinem neuen Engagement will DiCaprio ein Zeichen gegen die ehtisch und moralisch fragwürdige Minenförderung von Rohdiamanten setzen. Naja, und vielleicht auch den einen oder anderen Dollar machen. Wie soll das gehen? Ganz einfach: mit künstlichen Diamanten! Die Produktion künstlicher Diamanten hat die Serienreife erreicht und könnte nun auch für weniger wohlhabende Leinwandhelden und Cineasten eine echte Alternative sein (siehe auch hier).
Nicht echt, aber dann doch…
Doch Kunst ist nicht gleich Kunst, das gilt auch für künstliche Diamanten. Die Diamond Foundry, in die DiCaprio sein Vertrauen und sein Geld gesetzt hat, lässt seine Diamanten auf Basis natürlicher, vormals minengeförderter und – was am wichtigsten ist – wiederverwendbarer Diamanten-Splitter wachsen. Das unterscheidet das Start-Up aus Santa Clara, Kalifornien, laut „Business Insider“ im Wesentlichen von seinen Konkurrenten. Das Ganze geschieht unter enormer Hitzeeinwirkung von bis zu 4500 Grad Celsius. Synthetische Steine hingegen, wachsen unter Druck und ohne natürliches Wachstumssubstrat.
Wow, geht das schnell…
Laut Diamond-Foundry-Gründer Martin Roscheisen sei man in der Lage, hunderte Diamanten mit bis zu neun Karat in nur zwei Wochen zu züchten. Trotz dieser schnellen Produktion wolle man die Diamanten zu üblichen Marktpreisen verkaufen und nicht wie die rein synthetischen Steine, die um 30 Prozent weniger gehandelt werden, schreibt „Business Insider“.
Der Grund: Bei den funkelnden Steinen handle es sich nicht um rein künstliche Erzeugnisse, sondern um 100 Prozent pure, echte Diamanten. Dank des natürlichen Trägermaterials würden sie dieselben molekularen Imperfektionen aufweisen, wie sie auch unter der Erde entstehen.
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Neben DiCaprio befinden sich andere Hochkaräter wie Twitter-Mitbegründer Evan Williams, Facebook-Mitbegründer Andrew McCollum und der ehemalige eBay-Präsident Jeff Skoll unter den Investoren, weiß „Business Insider“ zu berichten. Auch wenn das Start-up erst am Mittwoch offiziell gestartet ist, konnten schon über 100 Millionen US-Dollar eingesammelt werden. Ach und ganz nebenbei: Diamond-Foundry-Gründer Martin Roscheisen besuchte an der Uni Stanford das gleiche Graduiertenkolleg wie Larry Page und Sergey Brin von Google. Vielleicht glitzert es ja bald an allen Ecken und Enden im Silicon Valley.