Konjunktur Schwellenländer
Schwacher Welthandel und Zinswende - Emerging Markets treffen auf externe und interne Bremsfaktoren
Die Einkaufsmanagerindizes der Schwellenländer deuten auf eine anhaltend schwache Dynamik des verarbeitenden Gewerbes hin. Das sagt uns der Blick auf das makroökonomische Umfeld der Emerging Markets. Laut den Analysten der DekaBank spiegele sich hier gerade in vielen kleineren exportabhängigen Staaten die Schwäche des Welthandels wider. Dies werde in den großen Volkswirtschaften China, Russland und Brasilien durch inländische Bremsfaktoren ergänzt. Hinzu kommt die anstehende Zinswende in den USA, mit der sich die Finanzierungsbedingungen für die meisten Emerging Markets so verschlechtern werde, sodass die Kreditentwicklung ebenfalls eher belasten dürfte.
Und was sagen die Kapitalmärkte der Emerging Markets? Wie wallstreet:online bereits berichtete, ist mit dem Oktober-Arbeitsmarktbericht die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) deutlich gestiegen. Mehr dazu hier und hier. Diese Aussicht auf ein strafferes geldpolitisches Umfeld hat den US-Dollar gestärkt und im Gegenzug unter anderem Emerging-Markets-Währungen unter Druck gebracht. Aber auch Aktien und Renten hatten in den Schwellenländern Verluste zu verzeichnen, so die Deka-Experten.
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Und wie geht es weiter? Nach Meinung der Deka bleibt der weitere Kurs der US-Geldpolitik neben der anhaltenden Wachstumsschwäche der Schwellenländer in den kommenden Monaten ein bestimmendes Thema an den Märkten. Kapitalabflüsse aus Emerging Markets dürften vor allem bei Währungen, lokalen Anleihenmärkten und Aktien zu Kursverlusten führen. Die Märkte sollten aber auf die Zinswende ausreichend gut vorbereitet sein, sodass die Deka-Analysten keine Panik erwarten.