Egbert Prior
Aixtron: Licht am Ende des Tunnels?
Eine Meldung, die es in sich hat. Osram möchte eine neue LED-Fabrik in Malaysia errichten und dafür den erstaunlichen Betrag von einer Milliarde Euro investieren. Jahrelang litt die Branche unter enormen Überkapazitäten. Die Hersteller von Anlagen, auf denen Leuchtdioden produziert werden, schreiben horrende Verluste. Kündigt sich durch die Osram-Pläne die Wende an? Aixtron, ein weltweit führender auf LED-Fertigung spezialisierter Anlagenbauer, würde davon profitieren. In den letzten Wochen ist der Kurs um mehr als 40% auf aktuell 7,25 Euro angezogen. Auch auf diesem Niveau notiert die Aktie immer noch tief im Keller, das Allzeithoch Anfang 2011 wurde mit 33,48 Euro markiert. Freilich kam es bei dem TecDAX-Titel in den vergangenen Jahren immer wieder zu Zwischenrallyes, die stets mit einer kalten Dusche endeten. Doch dieses Mal könnte eine Spekulation mehr Substanz haben. Schließlich ist es den Aachenern im dritten Quartal erstmals seit 2013 gelungen, ein positives Ergebnis vorzulegen. Der rigide Sparkurs trägt nun Früchte. Bei 55 Millionen Umsatz blieb unter dem Strich ein Nettogewinn von 0,3 Millionen. Im 9-Monatszeitraum gingen aber immer noch 27 Millionen verloren. Gegenüber dem Vorjahr (minus 43 Millionen) allerdings eine deutliche Verbesserung. Auch der Auftragseingang, der um 9% schrumpfte, mahnt zur Vorsicht. Dennoch lassen sich Analysten von Barclays Capital in ihrem Optimismus nicht bremsen und verdoppeln ihr Kursziel von 5 auf 10 Euro. Eine baldige Rückkehr in die Profitabilität sei möglich, heißt es in der Studie. Seit nunmehr vier Jahren befindet sich Aixtron in der Verlustzone. CEO Martin Goetzeler möchte sich vom extrem zyklischen LED-Geschäft unabhängiger machen. Bis 2019 soll die Hälfte der Konzernerlöse aus anderen Sparten kommen. Dabei handelt es sich um Zukunftstechnologien wie beispielsweise die organische LED (OLED), die eine großflächige Beleuchtung in bislang nicht gekannter Qualität und hoher Energieeffizienz möglich machen soll. Aixtron hat im letzten Geschäftsjahr 34% vom Umsatz in Forschung & Entwicklung gesteckt. Ein außergewöhnlich hoher Wert. Geld ist genug vorhanden. Trotz der langen Durststrecke belaufen sich die liquiden Mittel auf 244 Millionen. Mit einem Börsenwert von knapp 800 Millionen ist das Unternehmen aber auch auf diesem Kursniveau kein regelrechtes Schnäppchen. Fazit: Wir wollen das kurzfristige Momentum ausnutzen und kaufen die Aktie für unser Trading Depot.
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