Good bye Euro...

Sehnsucht nach der Finnmark? Finnland diskutiert über Euro-Austritt

Das finnische Parlament debattiert im nächsten Jahr über einen möglichen Ausstieg aus der Euro-Zone. Ein erfolgreiches Volksbegehren mit 50.000 befürwortenden Stimmen hat das möglich gemacht.

Die Wirtschaft schwächelt, die finnische Bevölkerung ist unzufrieden. Mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent im letzten Quartal steht das Land noch schlechter dar, als das prominente griechische Sorgenkind. Laut "Reuters" seien es vor allem der Niedergang des einst weltgrößten Handy-Herstellers Nokia und die Rezession des russischen Nachbarn, die dem Land zu schaffen machen. Zusätzlich hat die für Finnland elementare Papierindustrie mit der zunehmenden Digitalisierung zu kämpfen, die die Nachfrage drückt.

Das altbekannte Problem mit der Gemeinschaftswährung

Zwar würde laut einer Studie des Euro-skeptischen Instituts EuroThinkTank die Wiedereinführung der eigenen Währung rund 20 Milliarden Euro kosten, sich aber langfristig bezahlt machen. Denn eine eigene Währung böte unter Anderem den Vorteil, die finnischen Exporte durch Abwertung wieder attraktiver zu machen.

Dass die Finnen am Ende wirklich aus der Währungsunion austreten, ist bisher allerdings unwahrscheinlich. Nach jüngsten Umfragen stehen mit 64 Prozent fast zwei Drittel der Bürger hinter dem Euro. Eine leichte, eurokritische Tendenz ist trotzdem zu erkennen: Im letzten Jahr waren es noch 69 Prozent.