Was tun bei Rocket Internet?

Rocket Internet - was kommt nach der Bauchlandung?

Bei Rocket Internet, der bekanntesten und größten Beteiligungsholding für Internetunternehmen hierzulande, hat es jüngst wieder gehörig gescheppert. Der Kurs sackte ab und schlug bei 22.70 Euro auf dem Ausbruchsniveau vom September dieses Jahres auf. Aktuell handelt das Papier bei 24.20. Euro. Bereits Ende August haben wir das Papier zum Trading-Kauf empfohlen. In der Spitze kletterte das Papier auf über 32 Euro. Der Hinweis hat sich bestens ausbezahlt. Eine knackige Berg- und Talfahrt des Berliner Start-up-Produktionsunternehmens der bekannten Samwer-Brüder. Seit dem IPO haben die Titel rund 40 % an Wert eingebüßt und sind damit als Rohrkrepierer einzustufen. Pech für die Zeichner und vielleicht ein Denkzettel für die so verwöhnten Samwer-Brüder, die nun lernen müssen, dass der Kapitalmarkt kein Start-up ist und hier nur eins gilt – LIEFERN.

Geliefert wurde nicht, denn wieder wurde der Börsengang einer Beteiligung verschoben. Diesmal musste Hello Fresh dran glauben, ein Onlinelebensmittelversender, der noch zügig vorm Jahresendgeschäft aufs Parkett geschoben werden sollte. War nix. Ist es schade? Nein, denn am Markt sind derzeit eh zu viele Kapitalsauger unterwegs, die der Investorenschaft die Mittel für Aktivitäten im Sekundärmarkt abluchsen wollen. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Hello Fresh wird das Licht der Börsenwelt noch erblicken, vielleicht nicht als das ganz große IPO wie Zalando und Rocket, vielleicht über einen leisen Weg mittels kleiner Kapitalmaßnahme und anschließender Notierung im Prime Standard. Für die Mutter Rocket Internet, immerhin noch reichliche 4 Mrd. Euro „schwer“, könnte der Aufschlag auf aktuellem Kursniveau also nur ein temporäres Tief darstellen. Da viele Beteiligungen von Rocket traditionell im 4. Quartal stark im Umsatz wachsen – nicht zu verwechseln mit Gewinnen – bietet der Kursrutsch eine Tradingchance, die mit engem Stop Loss genutzt werden sollte.

www.vorstandswoche.de