Wochenausblick
Weiter im Zeichen der Notenbanken
23. November 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Treiber bleibt die Notenbankpolitik, die die Nachrichten dominierende Terrorangst – nach den Anschlägen von Paris herrscht nun in Brüssel Ausnahmezustand – kommt an den Börsen nicht an. „Hier spiegeln sich die Erfahrungen aus früheren terroristischen Attacken wider. Die direkten wirtschaftlichen Folgen waren in der Vergangenheit kaum messbar“, bemerkt Christian Apelt von der Helaba.
Vergangene Woche hat die sich verfestigende Hoffnung auf eine abermalige Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone für kräftige Kursgewinne gesorgt, auf Wochensicht kletterte der DAX um 3,8 Prozent auf 11.119,83 Punkte. EZB-Chef Mario Draghi hatte auf einem Bankenkongress in Frankfurt geäußert, alles Notwendige tun zu wollen, um die Inflation so schnell wie möglich wieder zu erhöhen. Am Montagmorgen notiert der DAX bei x Punkten.
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Attraktive Dividenden
„Die Aktienmärkte trotzen den zuletzt mäßigen Fundamentaldaten, die im Rahmen der Berichtssaison im dritten Quartal gemeldet wurden“, erklärt Daniel Schär von der Weber Bank. Sie konzentrierten sich stattdessen auf die geldpolitischen Signale, die Erwartungen an eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms seien hoch. „Zu Beginn des Jahres löste die Ankündigung des EZB-Programms eine sehr dynamische Marktbewegung aus. Das erste Quartal 2015 war mit 14,35 Prozent Kurszuwachs im DAX eines der besten der letzten 15 Jahre.“
Andreas Hürkamp von der Commerzbank weist auf die steigenden Dividenden der DAX-Unternehmen für 2015 hin. „Insgesamt werden sie 30,4 Milliarden Euro zahlen und damit 3 Prozent mehr als für 2014, obwohl die Deutsche Bank, RWE und Volkswagen ihre Dividendenausschüttungen um insgesamt 2,6 Milliarden Euro kürzen dürften.“ Das entspreche einer Dividendenrendite von 2,8 Prozent, 220 Basispunkte über der Rendite einer zehnjährigen Bundesanleihe und 110 Basispunkte über der von BBB-Unternehmensanleihen. „Die selektive Vermögenspreisinflation könnte daher am deutschen Aktienmarkt in den kommenden Monaten ein Comeback erleben.“