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    ROUNDUP/'WSJ'  1353  0 Kommentare Pfizer zurrt Rekordübernahme von Allergan fest

    NEW YORK (dpa-AFX) - Die Rekordübernahme des Botox-Herstellers Allergan durch den Viagra-Konzern Pfizer steht offenbar unmittelbar bevor. Die Aufsichtsgremien der beiden Pharmaunternehmen hätten der mit mehr als 150 Milliarden US-Dollar bewerteten Transaktion am Sonntag zugestimmt, vermeldete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Sonntagabend in seiner Onlineausgabe unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Auch die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete über einen bevorstehenden Abschluss. Mit der Übernahme entstünde der weltgrößte Pharmakonzern mit einem Jahresumsatz von mehr als 60 Milliarden Dollar. Seit Oktober wird über einen entsprechenden Deal verhandelt.

    Die Allergan-Aktionäre sollen laut Bloomberg 11,3 Pfizer-Papiere je Aktie erhalten. Gemessen am Schlusskurs vom Freitag in Höhe von 32,18 Dollar würde damit eine Allergan-Aktie mit knapp 364 Dollar bewertet. Dazu solle es eine kleine Barvergütung geben. Sprecher der beiden Unternehmen wollten die Berichte nicht kommentieren. In der vergangenen Woche hatte Bloomberg bereits berichtet, dass Pfizer zwischen 370 und 380 Dollar je Allergan-Anteil auf den Tisch legen will. Damit würde der Botox-Produzent mit bis zu 150 Milliarden Dollar bewertet. Pfizer selbst kam zuletzt auf knapp 200 Milliarden Dollar.

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    Pfizer verspricht sich durch den Zukauf zum einem eine breitere Produktpalette, aber vor allem auch steuerliche Vorteile. Um diese zu sichern, solle die Transaktion so gestaltet werden, dass Allergan mit dem steuerlich günstigeren Firmensitz in Irland formell den größeren Konzern aus New York kauft, hieß es. Laut Analysten könnte die Steuerlast so möglicherweise deutlich gesenkt werden. Die beiden Unternehmen hatten Ende Oktober Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss bestätigt.

    Allergan war früher auch amerikanisch, hat jedoch nach der Übernahme durch den irischen Konzern Actavis seinen Sitz nach Dublin verlegt. Pfizer hatte bereits im vergangenen Jahr einen ähnlichen Versuch unternommen, Steuern zu drücken. Die geplante Übernahme von AstraZeneca war jedoch am Widerstand des britischen Konzerns gescheitert. Nun könnten aber auch Pläne des US-Finanzministeriums noch Probleme bereiten. Dieses hatte erst in der vergangenen Woche einen Brief über die Behandlung von im Ausland erzielten Gewinnen veröffentlicht. Das Steuersparmodell der Konzerne ist der Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Zudem müssten die Kartellbehörden den möglichen Deal genehmigen.

    In der Pharmabranche dreht sich das Übernahmekarussell seit einiger Zeit sehr schnell. Die großen Konzerne wie Pfizer, Merck & Co oder die Schweizer Novartis und Roche stehen oft wegen auslaufender Patente für Verkaufsschlager unter Druck. Dabei werden die Lücken im eigenen Portfolio durch Übernahmen geschlossen.

    Der Übernahmehunger in der Pharmabranche wird zusätzlich durch Sparmaßnahmen der Regierungen im Gesundheitssystem befeuert. Besonders lukrativ erschienen in den USA zuletzt Unternehmen aus der Biotechnologie, die als Schlüssel für neue Medikamente gilt. Auch der Trend zur Spezialisierung nährt die Übernahme-Welle. Während sich früher etwa große Pharmakonzerne durch ein breites Produktportfolio auszeichneten, gilt heute eine kritische Größe in besonders lukrativen Teilbereichen - wie etwa Krebstherapie - als Königsweg. Zahlreiche Konzerne spalten sich deshalb auf oder tauschen Geschäftsbereiche untereinander aus. Das schafft neue Unternehmen und lockt Interessenten.

    Auch Pfizer setzt offenbar nicht auf Dauer auf einen Mega-Verbund mit Allergan. Sollte die Rekordübernahme zwischen Pfizer und Allergan gelingen, könnte sich Pfizer danach in zwei Konzerne aufspalten. Einer davon würde sich auf patentgeschützte Mittel konzentrieren und der andere auf ältere Medikamente.

    2015 ist ein weiteres Rekordjahr beim Übernahmevolumen in der Branche. Schon jetzt liegt dieses nach Bloomberg-Daten mit mehr als einer halben Billion US-Dollar über dem Rekordwert des Vorjahres./jha/fri/fbr





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