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Gewinne dank Euro-Schwäche - Anleger hoffen auf EZB

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf weitere geldpolitische Unterstützung hat Europas Börsen am Mittwoch wieder in die Gewinnspur gebracht. Der schwächere Euro gab entsprechend Auftrieb. Er litt unter den Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank den Einlagenzins noch stärker senken könnte als gedacht. Eine schwache Gemeinschaftswährung verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der exportorientierten Unternehmen der Eurozone.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg am Vormittag um 0,94 Prozent auf 3441,62 Punkte. Am Dienstag hatte noch der Abschuss eines russischen Kampfjets im türkisch-syrischen Grenzgebiet für Unruhe gesorgt und das Börsenbarometer um rund 1 Prozent ins Minus gedrückt.

Der Pariser CAC-40-Index legte zur Wochenmitte um 1,29 Prozent auf 4882,58 Punkte zu. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,87 Prozent auf 6331,78 Punkte nach oben.

Für gute Laune in London sorgte der Kurssprung bei den Papieren von Thomas Cook um zuletzt knapp 10 Prozent. Europas zweitgrößter Reiseveranstalter hatte im Geschäftsjahr 2014/15 erstmals seit fünf Jahren unter dem Strich schwarze Zahlen geschrieben - und das trotz des starken Pfunds, des Preiskampfs in Europa und den Folgen eines Terroranschlags in Tunesien. Zudem stellte Unternehmenschef wieder eine Dividende in Aussicht, nachdem es die vergangenen Jahre nichts gegeben hatte.

Auch insgesamt gehörte die zuletzt von Terrorängsten gebeutelte Branche der Luftfahrt- und Reiseunternehmen zu den Favoriten in Europa. Der entsprechende Subindex im breiten Börsenbarometer Stoxx Europe 600 zog um gut 1,5 Prozent an. Ein Grund dafür war auch, dass die Flugbegleitergewerkschaft Ufo ihren für diese Woche geplanten Streik des Kabinenpersonals bei der Lufthansa abgesagt hatte. Deren Anteilsscheine stiegen um fast 1,5 Prozent.

Gute Neuigkeiten in puncto Dividende gab es ferner für die Aktionäre von LafargeHolcim . Der erst jüngst aus Holcim und Lafarge entstandene Mega-Zementkonzern stellte nun 1,50 Franken als Ausschüttung für 2015 in Aussicht. Im Sommer hatte LafargeHolcim noch mindestens 1,30 Franken als Dividende versprochen. Die Anleger zeigten sich erfreut: Die Papiere kletterten in Zürich um rund 4,5 Prozent nach oben und hatten damit im Schweizer Leitindex SMI die Nase vorn.

Wiederum in London waren die Aktien von Hausbau-Unternehmen stark gefragt. So zogen Persimmon um mehr als 6 Prozent und Taylor Wimpey um mehr als 4 Prozent an. Anleger spekulierten, dass Schatzkanzler George Osborne den Baufirmen Anreize liefern könnte, bezahlbare Wohnungen zu errichten. Osborne wird im Laufe des Tages eine Rede vor dem Parlament halten.

Bankaktien hingegen hinkten dem Markt hinterher. So zählten die Papiere von Banco Santander und BBVA zu den wenigen Verlierern in EuroStoxx. Eine Senkung des Einlagenzinses durch die EZB könnte die Margen der Kreditinstitute weiter belasten./la/ag