EUR/USD
Neue Halbjahrestiefs
Schaut man sich den Tageschart des EUR/USD an, dann scheint es so, als könne den Euro momentan wenig davon abhalten, in den kommenden Tagen die Jahrestiefstkurse zu unterbieten, um dann die Parität ins Visier zu nehmen. Mit momentanen Kursen um die Marke von 1,0585 USD hat der Kurs zumindest schon mal ein neues Halbjahrestief erreicht und bis zum Jahrestiefstkurs sind es nur noch ca. 120 Pips.
Die momentane geopolitische Lage spricht kurzfristig gegen den Euro, denn in Zeiten politischer Unsicherheiten kann tendenziell der Dollar als „Safe Haven“-Währung profitieren. Auch die am 3. Dezember angesetzte EZB-Sitzung und die am 16. Dezember folgende US-Fed-Sitzung könnten kurzfristig gegen stärkere Korrekturen des EUR/USD-Kurses über die Marke von 1,07 USD hinaus sprechen.
Da wäre zum einen die EZB mit Mario Draghi, die in ihren Aussagen sehr „dovish“ auftreten könnte und zum anderen die Fed, von der der erste Zinsschritt erwartet wird. Vor diesem Hintergrund könnte es also darauf hinauslaufen, dass sich der EUR/USD-Kurs in den nächsten Tagen in Richtung der charttechnischen Unterstützungszone aufmacht, die zwischen den Marken von 1,0460 USD bis 1,0520 USD verläuft. Ein mögliches Szenario wäre, dass der EUR/USD bis kurz vor der EZB-Sitzung bis an die genannte Unterstützungszone heran läuft.
Sollten Mario Draghis Aussagen enttäuschen, dann wäre auch wieder deutlicheres Erholungspotential für den Kurs vorhanden. Danach könnten sich dann die Augen der Devisenhändler auf die Fed-Sitzung richten. Sollte die Fed unter Janet Yellen die Zinswende im Dezember einläuten, dann könnte dies zu einer weiterergehenden Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar führen und die Parität als nächstes Kursziel auf den Plan rufen. Sollte der Devisenkurs jedoch zurück über die charttechnische Widerstandslinie bei 1,08 USD korrigieren, dann wäre das aufgezeichnete kurzfristige Abwärtsszenario negiert. Mittelfristig könnte die charttechnische Situation im EUR/USD jedoch klar bearish bleiben.
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