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    Finanzmarktstabilitätsbericht 2015  1663  0 Kommentare Bundesbank: Niedrige Zinsen sind ein Anreiz für mehr Risiko

    Prof. Dr. Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank betonte in Ihrer gestrigen Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2015, dass das deutsche Finanzsystem weiterhin durch außerordentlich niedrige Zinsen geprägt sei. "Je länger niedrige Zinsen andauern, umso mehr bestehen für die Marktteilnehmer Anreize, erhöhte Risiken einzugehen", beschrieb sie die Auswirkungen. Aufgrund dieser Entwicklung könnten sich ihrer Meinung nach Risiken für die Finanzstabilität aufbauen. "Diesen Herausforderungen müssen wir begegnen, um die Stabilität des Finanzsystems sicherzustellen", führte Buch weiter aus. Denn ansonsten könne sich aufgrund der aufgebauten Risiken eine künftig gebotene Rückkehr zur geldpolitischen Normalisierung zu lange hinauszögern, was wiederum den Aufbau weiterer Risiken fördern könnte.

    Auf die Stabilität des deutschen Bankensystems hat sich das Niedrigzinsumfeld nach Bundesbankangaben indes nicht ausgewirkt. "Die Widerstandsfähigkeit der Institute hat in den vergangenen Jahren zugenommen", sagte der für die Bankenaufsicht zuständige Bundesbankvorstand Dr. Andreas Dombret. Demnach konnten die Banken das Eigenkapital-Polster weiter erhöhen und den Verschuldungsgrad senken. Die Kernkapitalquote des gesamten deutschen Bankensystems hätte von Juni 2014 bis Juni 2015 um 0,6 Prozentpunkte zugelegt und betrage jetzt 15,6 Prozent. Ein andauerndes Niedrigzinsumfeld trifft laut Dombret vor allem kleine und mittlere Institute. Diese könnten auf fallende Zinserträge mit verstärkter Risikoübernahme reagieren. "Im aktuellen Marktumfeld bleibt es wichtig, dass die deutschen Institute ihre Kosten weiter senken und ihre Abhängigkeit vom Zinsgeschäft mittelfristig verringern", empfiehlt Dombret weiter.





    Michael Bulgrin
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    Michael Bulgrin verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Finanzkommunikation. Der Diplom-Kaufmann ist CIIA-Analyst der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA), dem Berufsverband der Investment Professionals in Deutschland.
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    Verfasst von 2Michael Bulgrin
    Finanzmarktstabilitätsbericht 2015 Bundesbank: Niedrige Zinsen sind ein Anreiz für mehr Risiko Prof. Dr. Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank betonte in Ihrer gestrigen Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts 2015, dass das deutsche Finanzsystem weiterhin durch außerordentlich niedrige Zinsen geprägt sei. "Je länger niedrige Zinsen andauern, umso mehr bestehen für die Marktteilnehmer Anreize, erhöhte Risiken einzugehen", beschrieb sie die Auswirkungen. Aufgrund dieser Entwicklung könnten sich ihrer Meinung nach Risiken für die Finanzstabilität aufbauen.

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