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    Der Countdown läuft  4129  0 Kommentare Der irre Konsumwahnsinn des Black Friday

    Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Ein Sturm, der für Einzel- und Onlinehändler überlebenswichtig ist und der von den Marketingabteilungen gezielt und nach allen Regeln der Kunst angeheizt wird. Achtung: Dieser Artikel ist nur noch für kurze Zeit lesbar. Am besten jetzt gleich abrufen!!!

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    Der menschliche Geist ist manchmal eben doch nicht so komplex wie gedacht. Mit simplen Verkaufsmaschen lässt er sich gar allzu leicht manipulieren. Das kurze Zeitfenster für die vermeintlich einmalige Super-Sonderaktion appeliert an unsere Verlustaversion, ein in der menschlichen Psyche fest verankertes Phänomen, wobei Verluste stärker und viel schwerwiegender als Zugewinne bewertet werden. Der entgangene Gewinn in Form eines Schnäppchens ist dann weg. Für immer!

    Wer würde sich also nicht um die unfassbaren Rabatte prügeln, die von den Einzelhändlern am jährlichen Black Friday gewährt werden? Man kennt die Bilder der amerikanischen Shoppaholics, wie sie nächtelang vor den großen Warenhäusern wie Wal-Mart oder Macy's campieren, um auch etwas vom Aktionskuchen abzubekommen. Sobald sich die Pforten zur Konsumhölle öffnen heißt es dann: Fressen oder gefressen werden. Ab hier übernimmt der Urinstinkt. Rationalität auf Standby.

    Aus rot mach schwarz

    Für die Einzelhandelsketten ist der Black Friday der wichtigste, weil umsatzstärkste Tag im gesamten Geschäftsjahr. Zusätzlich leitet er den Auftakt für die Weihnachtssaison ein, welche laut Statistischem Bundesamt der USA rund 30 Prozent des gesamten Jahresgeschäfts ausmacht. Dabei gehen laut einer Studie der Wirtschaftsberatung Prosper Insights and Analytics zum goßen Teil Kleidung und Accessoires aber auch Bücher, CDs und DVDs sowie Unterhaltungselektronik, Spielzeug, Lebensmittel und Kosmetika über den Ladentisch.

    Das lassen sich die Amerikaner gern was kosten: Seit der Finanzkrise 2009 nehmen die weihnachtlichen Ausgaben Jahr für Jahr zu. Ihren Höhepunkt erreichten sie 2014 mit über 600 Milliarden Dollar – davon entstanden 50,9 Milliarden allein an den vier Tagen des Black-Friday-Wochenendes. Auch für dieses Jahr wird wieder ein kräftiger Anstieg der Weihnachtseinkäufe von 3,7 Prozent prognostiziert.

    Mit dem plötzlichen Profit hängt auch eine der gängigsten Begriffserklärungen zusammen, wonach der Black Friday jene Zeit einläutet, ab der die Händler das erste Mal im Jahr aus den roten in die schwarzen Zahlen rutschen. Eine andere Auslegung bezieht sich auf die vielen Millionen Menschen, welche an dem Wochenende in die Einkaufszentren strömen und dabei aussehen, wie eine einzige schwarze Masse.

    Der Wahnsinn lohnt sich

    Um diese kauflustige Masse ins eigene Geschäft zu locken, lässt man sich in den oberen Etagen der Ketten immer abstrusere Ideen einfallen, unter denen vor allem die Mitarbeiter zu leiden haben. So öffnen manche Häuser ihre Türen bereits morgens um 5:00 Uhr und ködern die unausgeschlafene Kundschaft mit Werbegeschenken und verführerischen Rabatten. 2013 öffneten einige Läden sogar schon am Donnerstagabend, also an dem Tag, den die Familien eigentlich in wohliger Entspannung und mit der Verspeisung eines fett gefüllten Truthahns zubringen sollten. Traditionell findet der Black Friday immer am Freitag nach Thanksgiving statt.

    Doch der Irrsinn scheint sich zu lohnen. Nicht nur für den Einzelhandel, sondern in zunehmendem Maße auch für die Onlineanbieter. Der dem Black Friday folgende Cyber Monday ist deren Antwort auf den kalkulierten Ausnahmezustand der Ketten. Laut einer Studie der Onlineplattform RetailMeNot wird für das kommende Black-Friday-Wochenende in den USA ein online generiertes Umsatzvolumen von 5,4 Milliarden Euro erwartet. Für Deutschland liegt die Prognose bei 924 Millionen Euro.

    Exportierter Kaufrausch

    Denn wie so vieles, was erfolgreich Geld in die Kassen spült, schwappt auch der schwarze Freitag aus Amerika zu uns herüber. Im Jahr 2006 gab Apple den Startschuss für dieses Event, dem mehr und mehr Händler in den nächsten Jahren folgten. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. stuft den Black Friday als wichtigen Impuls für Kunden und Händler ein. Einer Umfrage der Schnäppchenpattform deals.com zufolge hat jeder zehnte Deutsche schon einmal beim Black Friday zugeschlagen, Tendenz selbstverständlich steigend.

    Ist es also nur noch eine Frage der Zeit, bis die konsumgetriebe Meute auch hierzulande vor den großen Einkaufszentren ihr Lager aufschlägt? Wird man bald in deutschen Läden Echtzeitkämpfe um das billigste Paar Schuhe miterleben und mitten in der Nacht zum Shoppen aus dem Bett fallen dürfen? Zwar gilt der gemeine Deutsche ja trotz allem noch nicht als derart shoppingfanatisch, wie sein Artgenosse aus Übersee. Am Ende ist aber auch er nur ein Mensch und Opfer seiner psychologischen Triebe. À propos Campieren: Auf Bergfreunde.de gibt es gerade satte Rabatte auf Top Outdoor-Marken. Aber nur noch für kurze Zeit…





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