Aktien Frankfurt Ausblick
Leichte Verluste erwartet vor EZB-Entscheid
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte in die neue Woche so starten, wie er die vorige beendet hat: mit moderaten Verlusten. Die Anleger werden sich Händlern zufolge vor allem deshalb mit neuen Käufen zurückhalten, weil sie auf die am Donnerstag anstehende Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) über eine weitere geldpolitische Lockerung warten.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Minus von 0,14 Prozent auf 11 278 Punkte. Mit einem Abschlag von 0,24 Prozent auf 11 293,76 Punkte hatte der Dax am Freitag geschlossen, war auf Wochensicht aber dennoch um 1,6 Prozent gestiegen. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutete am Montagmorgen ebenfalls auf einen 0,14 Prozent tieferen Start für den Leitindex der Eurozone hin.
AUSSICHT AUF ANHALTENDE EZB-GELDFLUT
Die Aussicht auf eine weitere Billiggeldflut der EZB hatte dem Aktienmarkt zuletzt kräftig Rückenwind verliehen. Am Donnerstag nun muss EZB-Präsident Mario Draghi liefern. Zudem richten sich die Blicke bereits auf den am Freitag erwarteten monatlichen Arbeitsmarktbericht aus den USA. Er könnte der Startschuss sein, um jenseits des Atlantiks mit der Wende in der Nullzinspolitik zu beginnen.
Einige Impulse könnte an diesem Montag die Konjunkturseite liefern. So werden im Tagesverlauf die deutschen Verbraucherpreise für November und aus den USA die schwebenden US-Hausverkäufe für Oktober veröffentlicht. Bereits bekanntgegeben wurden am Morgen die deutschen Einzelhandelsumsätze. Sie fielen preisbereinigt (real) im Oktober zum Vormonat um 0,4 Prozent. Bankvolkswirte hatten im Mittel einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet.
IMMOBILIENWERTE IM FOKUS
Aus Unternehmenssicht könnte sich am Montag in der Immobilienbranche Bewegung ergeben. Nach der Übernahme eines Wohnungsportfolios stiegen die Aktien von Deutsche Wohnen beim Broker Lang & Schwarz (L&S) vorbörslich um knapp 1 Prozent. Die Immobiliengesellschaft kauft vom Konkurrenten Patrizia rund 13 600 Wohnungen.
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Ein Händler sieht in dem Schritt eine "kleine Giftpille" der Deutsche Wohnen, um sich gegen die Übernahme durch Vonovia (früher Deutsche Annington) zu wehren. So würde der milliardenschwere Zukauf die Pläne von Vonovia deutlich verteuern. Mögliche positive Kursimpulse sieht der Händler für Patrizia. Deren Aktien gewannen bei L&S fast 4 Prozent. Die Vonovia-Papiere fielen um 0,14 Prozent. An diesem Montag sollen die Anteilseigner des Dax-Konzerns in einer außerordentlichen Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung zustimmen, um den Kauf von Deutsche Wohnen zu finanzieren./edh