Konjunktur
Wirtschaftsstimmung in China auf Dreijahrestief
Die chinesische Wirtschaft kommt einfach nicht in Schwung. Der Purchasing Manager Index (PMI) für das Reich der Mitte, der offizielle Frühindikator für die dortige wirtschaftliche Aktivität im produzierenden Gewerbe, fiel im November im Vergleich zum Vormonat von 49,8 auf 49,6 Punkte und damit auf den tiefsten Wert seit drei Jahren zurück. Damit notiert der Index weiterhin unter der wichtigen Schwelle von 50 Punkten, die auf eine positive Stimmung in der Wirtschaft hindeuten würde.
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Erfreulicherweise hellte sich demgegenüber die Stimmung im Dienstleistungssektor weiter auf. Hier legte der PMI von 53,1 auf 53,6 Punkte zu. Diese Entwicklung steht im Einklang mit dem Ziel der Regierung in Peking, die Wirtschaft des Landes auf ein neues Fundament zu stellen. Das Land soll sich vom billigen industriellen Motor der Welt in eine Dienstleistungsgesellschaft entwickeln. Und tatsächlich konnte China in den vergangenen Jahren den Anteil des Dienstleistungssektors kontinuierlich ausbauen. Während 2004 das nicht-produzierende Gewerbe noch 41,24 Prozent am BIP ausmachte und die Industrie 45,75 Prozent beisteuerte, betrug das Verhältnis 2014 bereits 48,19 Prozent für den Dienstleistungssektor und nur noch 42,64 Prozent für die Industrie. Auch, wenn der Trend den Entscheidern in Peking in die Hände spielt, muss sich künftig jedoch erst zeigen, ob der Aufschwung im nicht-produzierenden Gewerbe den industriellen Rückgang abfedern kann.