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    ROUNDUP  655  0 Kommentare K+S droht Produktionsstopp in Unterbreizbach Ende der Woche

    PHILIPPSTHAL/UNTERBREIZBACH (dpa-AFX) - Dem Düngemittel- und Salzproduzenten K+S drohen in Kürze weitere Produktionseinbußen. Nachdem in der Nacht zum Dienstag begonnen wurde, am Standort Hattorf (Kreis Hersfeld-Rotenburg) die Produktion herunterzufahren, naht gegen Ende der Woche auch im thüringischen Unterbreizbach (Wartburgkreis) ein Stopp. "Wir haben dort nur noch Luft für drei bis vier Tage. Dann geht je nach Wasserstand der Werra auch dort nichts mehr und weitere 450 Beschäftigte sind betroffen", sagte K+S-Sprecher Michael Wudonig am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

    Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erwartet eine Lösung für die Entsorgungsprobleme. Arbeitsplätze dürften nicht gefährdet werden, sagte Ramelow. Auch Kurzarbeit könnte ein Mittel sein, um die Produktion so umzubauen, dass weniger salzhaltige Produktionsrückstände in die Umwelt gelangten. Für Lösungen, die dem Unternehmen, den Arbeitnehmern und dem Umweltschutz gerecht würden, werde sich Thüringens Landesregierung einsetzen.

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    In Hattorf konnten am Dienstag erstmals 1300 Beschäftigte nicht arbeiten, weil das Unternehmen nicht mehr genügend Möglichkeiten hat, das bei der Produktion anfallende Salzabwasser zu entsorgen. Zum 1. Dezember war eine Genehmigung des Regierungspräsidiums Kassel zum Versenken der Salzlauge in den Erdboden ausgelaufen und nicht verlängert worden. Nun bleibt vorerst nur noch die Entsorgung über die Werra. Der Fluss darf aber nicht unbegrenzt Salzabwasser aufnehmen - deswegen der Produktionsstopp in Hattorf. Ein Stilllegung wegen fehlender Behördengenehmigung sei ein bislang einmaliger Vorgang für den Dax -Konzern, erklärte Wudonig.

    Statt 600 Arbeiter wie üblich kamen am Dienstag zur Frühschicht nur 250 Beschäftigte in Hattorf zum Einsatz. Noch nicht betroffen vom Arbeitsstopp sind Werksbeschäftigte, die für die Instandhaltung zuständig sind. Der Förderturm stand aber weithin sichtbar still.

    Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Döll sagte: "Die Arbeiter sind stark verunsichert." K+S hofft bis Weihnachten auf eine Übergangsgenehmigung zum Versenken der Salzlauge. Das Regierungspräsidium in Kassel prüft eine zeitlich begrenzte Erlaubnis. Der Umweltpolitiker der Linken im Thüringer Landtag, Tilo Kummer, lehnte das ab. Stattdessen sollten die im Kaliabwasser vorhandenen Rohstoffe aufbereitet werden, schlug er vor.

    Der Bürgermeister von Gerstungen (Wartburgkreis), Werner Hartung, warnte in einem Offenen Brief an Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) vor einer Übergangslösung. Seine Gemeinde habe in der Vergangenheit umfangreich offenlegt, dass schon die bisherige Laugenversenkung rechtlich unzulässig war, "da eindeutig das Grundwasser verschmutzt und Trinkwasser vernichtet wird". Tiefensee hatte die Genehmigungsbehörden aufgerufen, dem Unternehmen eine vorläufige Genehmigung zu erteilen, damit es mindestens sechs Monate lang Salzabwässer im Boden versenken kann.

    Wie hoch der wirtschaftliche Schaden durch den Produktionsstopp für den größten Salzproduzenten der Welt ausfällt, konnte das Unternehmen auf Nachfrage nicht beziffern. Im Werk Werra, zu dem die Standorte Hattorf und Unterbreizbach zählen, werden 45 Prozent der Kali- und Magnesiumprodukte des K+S-Geschäfts hergestellt, wie Wudonig sagte. Die Produkte von K+S kommen in der Agrarwirtschaft, Ernährung und Straßensicherheit weltweit zum Einsatz./jpe/ro/cht/DP/jha




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