EZB Geldpolitik
EZB belässt Euro-Leitzins auf Rekordtief von 0,05 Prozent - Strafzins erhöht
Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins für die Eurozone unverändert bei 0,05 Prozent. Der Einlagenzins bei der EZB erhöht sich von -0,2 Prozent auf -0,3 Prozent. Dies ist der Zins, den Geldinstitute zahlen müssen, wenn sie Geld bei der EZB lagern. Ziel ist, die Geldinsitute dazu zu bewegen, das Geld anstatt bei der EZB zu horten an Unternehmen und Konsumenten in Form von Krediten zu vergeben und mithin die Konjunktur anzukurbeln.
EZB-Chef Mario Draghi wird sich in Kürze zu den Plänen der Europäischen Notenbank äußern. Es wird allgemein erwartet, dass die EZB ihr am 22. Januar dieses Jahres angekündigtes und am 9. März begonnes Ankaufprogramm Ankaufprogramm von in Euro laufenden Wertpapieren ausweiten wird.
Negativzinsen - Die verkehrte Finanzwelt
Ins Gegenteil verkehrt wird im Zeitalter von Niedrig- und Negativzinsen auch ein Geschäftsmodell der Banken: Denn derjenige, der einem anderen Geld leiht, bekommt so gut wie gar nichts mehr. Oder aber: Er zahlt sogar dafür, dass er jemandem Geld leihen darf. Zu sehen beim Negativsatz der Einlagenzinsen für Banken bei der EZB. Von „Tabubruch“ über „Bankrotterklärung“, bis hin zur „Aushebelung des kapitalistischen Systems“ – Die Reaktionen auf Negativzinsen waren oder vielmehr sind vor allem eins: negativ. Negativzinsen bedrohen Geschäftsmodelle, warnte Anleihenguru Bill Gross. Der Ökonom Thomas Straubhaar sieht in der Politik der Negativzinsen eine „Kapitulationserklärung“ sehen, weil sie „das Elixier des kapitalistischen Systems“ trocken legten.
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Strafzinsen bei der EZB? Da liegt der Gedanke nahe, diesen an die Sparer weiterzugeben: Kreditinstitute denken mehr und mehr darüber nach, mit Negativzinsen die Sparer vom Sparen abzuhalten. Vor allem bei den Sparkassen bunkern Sparer so viel Geld wie bei keinem anderen deutschen Geldinstitut (siehe: Sparkassen denken offenbar über Negativzinsen nach - Folgt der nächste Tabubruch?). Andere Institute sind da schon weiter und folgtem dem Weg der EZB. Wie zum Beispiel die Deutsche Skatbank, die im Oktober 2014 als erste deutsche Bank einen Strafzins auf Tagesgeldkonto einführte (Siehe: Sparer entsetzt – Strafzinsen auf Spareinlagen). Kurz darauf folgten die DZ Bank und die Commerzbank (siehe hier und hier). Zugleich warnte die Deutsche Bank, Strafzinsen auf Sparkonten würden bald Realität werden.