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    Aktien/Zinsen  2090  1 Kommentar Mario Draghi kauft noch keine Aktien

    Mario Draghi hat nicht geliefert. Der Chef der Europäischen Zentralbank schnürt drei Wochen vor Weihnachten kein Geschenkpaket für Anleger. Das vorerst bis September 2016 vorgesehene Anleihenkaufprogramm soll ein halbes Jahr länger laufen, der Strafzins auf Einlagen bei der Notenbank auf -0,3% sinken. Und das war es dann auch schon!

    Damit hat Draghi erneut viel angedeutet, diesmal aber erstaunlich wenig geliefert. Die Märkte reagierten denn auch schwer enttäuscht, der DAX rauschte während der Pressekonferenz 3% in die Tiefe. Wenig überraschend war indes, dass der Notenbanker vor einer anderen Maßnahme weiterhin zurückschreckt: das Kaufprogramm auf Aktien auszudehnen. Wenn Sie dieses Szenario für grundsätzlich absurd halten, könnten Sie auf dem Holzweg sein, unter Insidern wird es schon seit einiger Zeit durchgespielt. Gerade wenn es darum geht, immer größere Mengen an Notenbankgeld auf den Märk­ten unterbringen zu müssen, könnten Aktien irgendwann eine Alternative werden. Die Liquidität der Anleihenmärkte ist zwar gewaltig, aber auch nicht unendlich.

    Was läge da näher, als das frische Notenbankgeld in ETFs auf den Euro Stoxx 50 oder sogar den DAX zu investieren? Andere Notenbanken agieren längst analog – ein Umstand, der selbst vielen aufmerksamen Börsianern nicht bewusst ist. So ist die japanische Notenbank bereits zu einem beachtlichen Player am Kabutocho geworden. Die Zentralbanken Israels, Tschechiens, Koreas und der Schweiz sind ebenfalls bereits als Käufer börsengehandelter Aktienfonds aktiv.

    Der Effekt auf die Märkte, um die es Draghi besonders geht, wäre bei einer derartigen Erweiterung des Wertpapierkaufprogramms immens. Noch halten wir dieses Szenario für unwahrscheinlich. Gänzlich ausgeschlossen ist es aber nicht. Die Auswirkungen auf die Kurse der betroffenen Blue Chips kann sich jeder selbst ausmalen.




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    Christoph Frank
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    Christoph Frank (CIIA) leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des Aktienfonds „DB Platinum III Platow Fonds“. Die „PLATOW Börse“ erscheint dreimal pro Woche. Weitere Infos unter: PLATOW Börse.
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    Verfasst von 2Christoph Frank
    Aktien/Zinsen Mario Draghi kauft noch keine Aktien Mario Draghi hat nicht geliefert. Der Chef der Europäischen Zentralbank schnürt drei Wochen vor Weihnachten kein Geschenkpaket für Anleger. Mehr Anleihen will er ebenfalls nicht kaufen – und Aktien schon mal gar nicht.

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