Bundeskartellamt gibt grünes Licht
Feindliche Übernahme voraus - Aktien von Vonovia und Deutsche Wohnen heben ab
Der Weg für die Mega-Fusion ist frei: Das Bundeskartellamt gibt Vonovia grünes Licht für die milliardenschwere Übernahme der Deutsche Wohnen. Beide Aktien setzten zum Höhenflug an.
Branchenprimus Vonovia ist seinem Ziel, den zweitgrößten Konkurrenten zu schlucken, einen entscheidenden Schritt näher genommen. Am Montag wurde eine wichtige Hürde aus dem Weg geräumt: Das Bundeskartellamt hat eine mögliche Fusion ohne Auflagen genehmigt. Eine marktbeherrschende Stellung von Vonovia sei nicht erwarten, so Kartellamtschef Andreas Mundt. Der Dax-Konzern werde mit einem Bestand von rund 500 000 Mietwohnungen zwar seine Stellung als Marktführer ausbauen. Eine Untersuchung habe aber ergeben, dass in allen betroffenen Regionen wegen der Konkurrenz durch private Vermieter, kommunale Wohnungsunternehmen und Wohnungsbaugenossenschaften der Wettbewerb nicht in Gefahr sei.
Jubel an der Börse
Die Anleger feierten die Entscheidung des Kartellamtes und schickten die Aktien auf einen Höhenflug. Sowohl die Vonovia- als auch die Deutsche-Wohnen-Papiere legten über vier Prozent zu.
Die Deutsche-Wohnen-Aktie im Fünf-Tagechart
Die Vonovia-Aktie im Fünf-Tagechart
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Damit stehen die Zeichen im spannenden Immobilien-Poker nun endgültig auf feindliche Übernahme. Denn Vonovia will den Konkurrenten gegen dessen Willen übernehmen. Die Deutsche-Wohnen-Aktionäre sollen mit insgesamt 14 Milliarden Euro dazu bewogen werden, ihre Anteile an den Bochumer Konzern zu verkaufen (Mehr dazu hier). In der vergangenen Woche hatte Vonovia dafür die Zustimmung von seinen Aktionären erhalten und das offizielle Übernahmeangebot vorgelegt. Die Deutsche-Wohnen-Aktionäre haben nun bis zum 26. Januar Zeit, sich zu entscheiden.
Allerdings hatte das Management der Deutschen Wohnen zuletzt den Kauf von mehr als 10 000 Wohnungen vom kleineren Rivalen Patrizia für 1,2 Milliarden Euro angekündigt, um die eigene Übernahme zu verteuern und zu torpedieren (siehe: Deutsche Wohnen gibt nicht auf – Kann sie die feindliche Übernahme doch noch verhindern?).