Bayer

Hoffnungsträger Xarelto lässt Bayer-Aktie abstürzen - Was ist da los?

Arzneimittelbehörden sind alarmiert, Anleger wittern den nächsten Skandal: Ungereimtheiten bei einer Medikamentenzulassung setzen Bayer unter Druck. Die Aktie bricht ein.

Ging bei der Zulassung des Gerinnungshemmers Xarelto alles mit rechten Dingen zu? Das prüft derzeit die europäische Zulassungsbehörde EMA. Wie das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am Mittwoch bestätigte, werde untersucht, ob es zu Unregelmäßigkeiten bei der Zulassungsstudie gekommen sei. Das „Handelsblatt“ hatte zuvor über entsprechende Prüfungen in Europa und den USA berichtet.

Die Aktie brach nach den Enthüllungen ein und verlor im frühen Handel mehr als vier Prozent. Inzwischen konnte das Papier wieder etwas Boden gutmachen, bleibt aber klar im Minus.

Hier der Fünf-Tagechart der Bayer-Aktie:

Bei Tests von Patienten sei in der Vergleichsgruppe offenbar ein defektes Gerät zur Bestimmung von Blutgerinnungswerten eingesetzt worden. Das Verfahren liege in den Händen der EMA, erklärte das BfArM. Dort war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Bayer erklärte auf Anfrage, man sei über den Vorgang informiert und arbeite „eng mit den Gesundheitsbehörden zusammen, um mögliche Fragen zu klären“. Weitere Studien hätten jedoch das Ergebnis der Zulassungsstudie bestätigt. Xarelto ist einer der großen Hoffnungsträger für Bayer. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 1,7 Milliarden Euro.

Mit dpa-AFX