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    Einlagensicherung  6102  0 Kommentare Flatex-Broker verlässt Einlagensicherung - Oder kommt doch Rauswurf zuvor?

    Die Deutschen und ihr liebes Geld. In dieser Beziehung spielt ein Faktor eine wesentliche Rolle: die Einlagensicherung. Im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherung sind Kundengelder in Höhe von 100.000 Euro versichert. Dann gibt es noch den freiwilligen Einlagensicherungsfonds der Banken. Hier entspricht die Sicherungsgrenze pro Kunde 20 % der Eigenmittel  der jeweiligen Bank. Bei einem erforderlichen Mindestkapital einer Bank in Deutschland von 5 Millionen Euro, sprechen wir also von 1 Millionen Euro pro Kunde. Allerdings ist in den meisten Fällen dieser Betrag wesentlich höher. Aktuell gibt es zudem Bestrebungen, eine Einlagensicherung auf europäischer Ebene durchzusetzen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sowie auch Bundesbankpräsident Jens Weidmann und andere Stimmen aus der Politik halten dagegen (siehe hier und hier).

    Einlagensicherungsfonds? Flatex steigt aus!

    Aber wieder zurück zur deutschen Einlagensicherung, die für viele Bankkunden eine erhebliche Rolle spielt. Da dürften einige Kunden des Online-Brokers Flatex nun das große Zittern bekommen. Denn Flatex verlässt den deutschen Einlagensicherungsfonds. „Wir werden noch dieses Jahr kündigen“, sagte Frank Niehage, Vorstandschef der Flatex-Mutter Fintech Group, der Tageszeitung „Die Welt“. Damit sind Kundengelder spätestens Ende Januar 2016 nur noch im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe von 100.000 Euro geschützt. Kunden, die mehr Geld auf dem Konto haben, gehen im Insolvenzfall leer aus. Bislang jedoch bekäme jeder Flatex-Kunde Einlagen bis zu einer Höhe von 3,752 Millionen Euro ersetzt.

    Freiwillige Einlagensicherung? Kostet nur Geld!

    Warum die Kehrtwende? „Die Mitgliedschaft kostet nur viel Geld, bringt für 95 Prozent unserer Kunden aber keinen Nutzen“, sagte Niehage der „Welt“. Daher habe man sich entschieden, die Flatex-Bank BIW aus dem Sicherungsfonds herauszunehmen. So spare man jährlich rund eine Million Euro für die Mitgliedschaft im Bankenverband. Zumal nur wenige der 140.000 Flatex-Kunden mehr als 100.000 Euro auf dem Verrechnungskonto für Wertpapiertransaktionen hätten. Niehage erwartet keine Kundenflucht nach dem Austritt, keinen Abfluss größerer Summen. 

    Oder doch der Rauswurf?

    Doch es gibt auch Gerüchten, die BIW-Bank komme einem Rauswurf durch den Einlagensicherungsfonds zuvor. Dem tritt Niehage in der „Welt“ entgegen. „Uns droht mitnichten der Rauswurf“, sagte er. Der Manager räumte allerdings ein, dass die schwache Eigenkapitalausstattung der Bank seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Bank und Fonds ist und es deshalb entsprechende Auflagen gibt. So mussten die Einlagen der Flatex-Kunden zum Beispiel sehr konservativ angelegt werden, etwa direkt bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Aufgrund der Negativzinsen der EZB führt dies zuletzt zu weiteren Belastungen für die Bank von rund einer Million Euro pro Jahr. 

    Kapitalerhöhung für’s Eigenkapital

    Niehage verwies darauf, dass sich das Verhältnis von Kundeneinlagen zu Eigenkapital noch in diesem Jahr verbessern wird. Die Kapitalerhöhung sei fast abgeschlossen, das Eigenkapital der BIW Bank werde um 15 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro steigen. „Wir kündigen also aus einer Position der Stärke heraus“, sagte der Fintech-Chef der „Welt“. Ob das künftige Eigenkapitalniveau dem Einlagensicherungsfonds gereicht hätte, ist unklar. 





    wallstreetONLINE Redaktion
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