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    Euro-Comeback  6062  0 Kommentare Euro-Crash abgesagt! Draghi lässt Euro wiederauferstehen - Goodbye Parität?

    Der Devisenmarkt steht Kopf. Eine Parität von Euro und US-Dollar noch in diesem Jahr schien unter Analysten so sicher wie das Amen in der Kirche. Stattdessen legt der Euro ein fulminantes Comeback hin, während dem US-Dollar kurz vor der Zinswende die Luft ausgeht.

    Am 03. Dezember passiert es, prognostizierte Goldman Sachs mit Blick auf die dann stattfindende EZB-Sitzung: Der Euro-Crash auf Parität beginnt! Doch wie so oft, wenn sich alle ganz sicher sind, dass es etwas passiert, geschieht genau das Gegenteil.

    Von Euro-Crash auf Parität kann eine Woche nach der besagten Sitzung keine Rede sein. Im Gegenteil, statt Euro-Crash erleben wir ein ungeahntes Euro-Comeback. Am Mittwochabend durchbrach die europäische Gemeinschaftswährung sogar die Marke von 1,10 US-Dollar. Damit legte der Euro innerhalb einer Woche um etwa fünf Cent zu – auf dem Devisenmarkt kommt das einem Quantensprung gleich.

    Zwischenzeitlich stieg der Euro bis auf 1,1043 US-Dollar, dann war vorerst Schluss. Im frühen Handel am Donnerstag gab er wieder etwas nach und kostete 1,0996 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0941 (Dienstag: 1,0875) Dollar festgesetzt.

    Hier der Wechselkurs EUR/USD im Fünf-Tagechart

    Doch was wird nun aus der so sicher geglaubten Parität? Die ist wohl vorerst verschoben. Währungsexperten hätten ihre Prognosen inzwischen angepasst und erwarteten nicht länger ein Abtauchen unter die Parität in den kommenden Monaten, schreibt das „Handelsblatt“. Selbst Paritäts-Pionier Goldman Sachs schraubte seine Prognose inzwischen nach unten. Demnach rechnen auch sie nicht mehr mit einer Parität vor Ende 2016.

    EZB-Entscheidung ein „Game-Changer“

    Den erwarteten Euro-Crash am 03. Dezember verhinderte ausgerechnet derjenige, der die Gemeinschaftswährung eigentlich zum Absturz bringen sollte: Mario Draghi. Der EZB-Chef enttäuschte die Marktteilnehmer auf ganzer Linie (wallstreet:online berichtete). Zwar senkte er den Einlagenzins und verlängerte den Zeitraum der Anleihekäufe, doch das sei für den Devisenmarkt „Peanuts und kaum kursrelevant“, kommentierte Antje Praefcke, Analystin bei der Commerzbank. Stattdessen habe Draghi eine Zeitenwende eingeläutet: „Die Entscheidung der EZB letzte Woche, doch nicht den Markterwartungen nachzugeben, ist wohl ein 'Game Changer.'“ Die Chancen auf eine weitere Ausweitung der Anleihekäufe seien auf nahezu null gesunken.

    Dollar-Flaute vor Zinsentscheidung

    Allerdings wird am Devisenmarkt nicht nur auf die europäische Geldpolitik geschaut. Der US-Dollar ist zurzeit auch gegenüber anderen wichtigen Währungen wie dem britischen Pfund und dem japanischen Yen relativ schwach. Und das, obwohl in der kommenden Woche die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed ansteht. Die vielfach erwartete Zinswende müsste dem US-Dollar eigentlich in die Karten spielen, stattdessen scheint die amerikanische Leitwährung derzeit an Kraft einzubüßen. Greg Anderson, Währungsstratege bei BMO Capital Markets hält das aber nur für eine Momentaufnahme. Momentan überwiege wohl noch die Repositionierung der Devisenpositionen nach der Draghi-Enttäuschung: „Das ist bloß eine gute alte Bereinigung bei dünnen Umsätzen im Vorfeld der kommenden Woche“, so Anderson im „Handelsblatt“. Ähnlich sieht das auch John Norman, Währungsexperte bei JP Morgan. Er sagt: „Das beste Investment in den kommenden drei bis sechs Monaten ist weiterhin, Dollar zu besitzen.“

    Mit dpa-AFX



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