Ölpreise geben nach kurzer Verschnaufpause wieder nach
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind nach einer kurzen Verschnaufpause von ihrer Talfahrt der vergangenen Wochen am Mittwoch erneut gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Mittag 37,61 US-Dollar. Das waren 84 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank um 18 Cent auf 37,17 Dollar.
In den USA scheint die Freigabe des seit 40 Jahren bestehenden Exportverbots von Rohöl Fahrt aufzunehmen. Nach Medienberichten haben sich die politischen Spitzen im Kongress darauf verständigt. Durch die Aufhebung des Verbots werde sich aber nicht viel ändern, meint Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. "Denn die USA haben aufgrund der schrittweisen Lockerung des Verbots auch schon in den letzten Monaten verstärkt Rohöl exportiert."
Außerdem sei das US-Öl preislich nur bedingt interessant für ausländische Käufer, so Weinberg. Eine wesentliche Erhöhung der Exporte sei daher nicht zu erwarten. Die Opec hatte bereits am Dienstag erklärt, dass die Aufhebung des US-Exportverbots aus ihrer Sicht keinen Effekt auf den Rohölmarkt habe.
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Nach abermals starken Preisrückgängen in den vergangenen Wochen hatten sich die Ölpreise am Dienstag zunächst etwas erholt, blieben aber weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Seit Anfang Dezember haben die Ölpreise mehr als 10 Prozent verloren, seit Jahresbeginn sind es rund 30 Prozent. Hauptgrund ist das ungewöhnlich hohe Überschussangebot auf dem Weltmarkt, insbesondere aus den Mitgliedsländern des Ölkartells Opec./tos/jsl