checkAd

    Marktkommentar  1173  0 Kommentare Quint:Essence - die Konzentration auf das Wesentliche - Dezember 2015

    Fakten: US Zinswende, EZB Geldschwemme

    Der Dezember 2016 wird aus wirtschaftlicher Sicht ganz im Lichte der großen Zentralbanken stehen: Kommt die US Zinswende oder nicht? Wird die EZB die Geldschleusen noch weiter öffnen als bisher? Wenn kommenden Freitag die US Arbeitsmarktzahlen für November bekannt gegeben werden und wir diesbezüglich keine Überraschung erleben, dann wird die US Fed mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am 16. Dezember eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte ankündigen. Damit wäre dann die "Zinswende" vollzogen. Die US Fed hätte dann zum ersten Mal seit Juni 2006 die Zinsen erhöht. Das klingt dramatischer als es eigentlich ist. Denn diese bescheidene Zinserhöhung ist längst in den Märkten eingepreist. Sie dürfte abgesehen von ein paar kurzen moderaten Turbulenzen unmittelbar vor und nach der Bekanntmachung keine größeren Verwerfungen verursachen. Im Gegensatz dazu würde ein weiterer Aufschub einer Leitzinserhöhung durch die FED für erhebliche Unruhe an den Wertpapier- und Devisenmärkten sorgen. Diesseits des Atlantiks sieht es etwas anders aus. Mario Draghi ist ein wahrer Überzeugungstäter. Er hat weitere geldpolitische Lockerungen und wirtschaftliche Stimuli angekündigt. Wir werden also mit noch mehr Nullzins, Strafzins und rechtlich fragwürdigen Staatsanleihenkäufen konfrontiert werden. Wohin all dies langfristig führen wird, weiß wahrscheinlich nur Mario Draghi selbst. Kurzfristig werden die EZB Maßnahmen wohl dazu führen, dass Risikoprämien weiter abschmelzen sowie Aktien- und Immobilienmärkte weiter steigen.

    Tendenzen: Unsicherheit nimmt zu

    Wenn die erwartete Zinswende in den USA kommt und Mario Draghi Wort hält und seine angekündigten Lockerungsmaßnahmen vollzieht, finden wir uns in einer ebenso ungewöhnlichen wie unerfreulichen Situation wieder. Die beiden bedeutendsten Zentralbanken der Welt, die Fed und die EZB, agieren dann in komplett entgegengesetzte Richtungen. Eine der sich daraus ergebenden Folgen ist eine weitere Aufwertung des US Dollar im Verhältnis zum Euro - mit negativen Folgen für die Wirtschaft der USA. Natürlich wird die US Fed einen aufwertenden Dollar nur bis zu einem gewissen Grad tolerieren und dann Gegenmaßnahmen ergreifen. Diese wiederum ziehen Gegenmaßnahmen der EZB nach sich. Kurzum: wir bewegen uns in einem Umfeld zunehmender Unsicherheit. Unserer Meinung nach ist insbesondere die EZB momentan nicht imstande, einen stabilen, vertrauenswürdigen Rahmen für die Allokation von Investmentkapital zu schaffen. Niemand hat ein Patentrezept, wie die EZB die verfahrene Situation wieder ordnen kann, in die sie uns alle mit Eurorettung, Strafzins, usw. hineinmanövriert hat. Eine Konsequenz all dessen: der sich verstärkende Zwang zum Risiko im Anlageverhalten vieler europäischer Investoren. Für uns bleibt demgegenüber ein strenger Fokus auf eine Qualitätsselektion der entscheidende Kompass durch solch unsichere Zeiten. Wir werden nicht versuchen uns als Hellseher zu betätigen, um vorherzusagen, wie weit Mario Draghi zu gehen bereit ist, oder was Janet Yellen wirklich über den Zustand der US Wirtschaft denkt. Wir investieren weiterhin in diejenigen Werte, die uns nach gewissenhafter Analyse am solidesten erscheinen.





    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    Marktkommentar Quint:Essence - die Konzentration auf das Wesentliche - Dezember 2015 Der Dezember 2016 wird aus wirtschaftlicher Sicht ganz im Lichte der großen Zentralbanken stehen: Kommt die US Zinswende oder nicht? Wird die EZB die Geldschleusen noch weiter öffnen als bisher? Wenn kommenden Freitag die US Arbeitsmarktzahlen für November bekannt gegeben werden und wir diesbezüglich keine Überraschung erleben, dann wird die US Fed mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am 16. Dezember eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte ankündigen. Damit wäre dann die "Zinswende" vollzogen.