Chinesischer Yuan wird Leitwährung: IWF ergreift die Flucht nach vorne
Bereits am 30. November wurde der Yuan als neue Reservewährung im IWF-Währungskorb aufgenommen. Der Yuan wird damit mit dem US-Dollar, Euro, Yen und dem britischen Pfund Teil des IWF-Währungskorb, der eine Art Reservewährung des IWF darstellt. Ende 2016 dürfte die Aufnahme vollzogen sein. China wäre es damit gelungen, den Status einer Reservewährung zu erlangen. Zu Beginn des Jahres wurde das Ersuchen Chinas noch abgelehnt. Selbst die USA unterstützen den Schritt. Es stellt sich die Frage: Warum gerade jetzt?
US-Dollar Hegemonie unter Druck
Der US-Dollar ist nach wie vor die uneingeschränkte Leitwährung der Welt. Rund 87 Prozent des Welthandels werden in US-Dollar fakturiert. Dies liegt daran, dass sich die USA im Bretton-Woods-Abkommen zugesichert haben, dass der globale Rohstoffhandel in US-Dollar getätigt wird. Öl nimmt hierbei die zentrale Rolle ein. Damit muß jedes Land US-Dollar vorhalten. Diese konstante Nachfrage ermöglicht es den USA ihren Konsum und ihren Militärapparat zu finanzieren - schlichtweg Wohlstand und militärische Überlegenheit zu sichern. Deshalb wird jede Nation, die am US-Dollarstatus rüttelt, als Gegner wahrgenommen.
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Das aufstrebende China ist aufgrund seiner wirtschaftlichen Größe und Ambitionen ebenfalls bestrebt den Yuan als Leitwährung zu etablieren. Mittelfristig will die chinesische Führung das Wirtschaftsmodell auf den Binnenkonsum ausrichten und von den beschriebenen Vorteilen wie die USA profitieren. Innerhalb einer Dekade könnte man die USA wirtschaftlich überholt haben. Es wäre also vollkommen natürlich, dass die wirtschaftlich potenteste Nation auch die Leitwährung der Welt inne hat. Diesbezüglich treibt China seit Jahren bilaterale Handelsabkommen unter Verwendung des Yuan und Ausschluß des US-Dollars sowie die Etablierung von Yuan-Handelszentren voran. Den Euro hat man bereits als zweitgrößte Handelswährung verdrängt.