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     3025  0 Kommentare Alpha Bank, Eurobank, Piräus Bank – Kapitalisierung schlägt an

    Europa_EU_FlaggeGriechenland hat die von der EU-Kommission bis Jahresende geforderte Rekapitalisierung der vier großen „Systembanken“ erfolgreich abgeschlossen. Damit sollte der Weg für eine stabile Erholung der griechischen Wirtschaft geebnet sein. Die solide Ausstattung der Banken mit frischem Eigenkapital war eine der Auflagen der europäischen Gläubiger Griechenlands für eine Auszahlung der Hilfsgelder im Rahmen des dritten Rettungspakets. Übrigens – wer unser charttechnisches Webinar zum Ausblick 2016 gestern verpasst hat, kann es sich hier noch einmal ansehen. 

    Insgesamt fast 10 Milliarden Euro flossen in den vergangenen Wochen den vier Großbanken Alpha Bank, Eurobank, Piräus Bank ( hier geht’s zum Kurs) und National Bank of Greece im Bookbuilding-Verfahren von internationalen Finanzinvestoren zu. Die noch im Zuge des zweiten Hilfspakets von den Gläubigern angeordnete Verstaatlichung des griechischen Bankensektors wurde damit rückgängig gemacht. Durch die aktuelle Re-Privatisierung hält der griechische Staat nun nur noch Minderheitsbeteiligungen ohne nennenswerte Einflussmöglichkeiten.

    Unsicherheit nimmt ab

    „Mit dem Rückzug des Staates ist jetzt der Weg frei für eine neue Stabilität griechischer Banken. Insbesondere die Wirtschaft benötigt dringend Kredite zur Sicherung und zum Ausbau des laufenden Geschäfts sowie für Investitionen. Und der Staat kann aus den Verkaufserlösen der bisherigen Bankenbeteiligungen offene Zahlungsverpflichtungen an die Unternehmen begleichen. Das schafft der Wirtschaft in der Breite eine verbesserte Liquiditätsausstattung und eine komfortablere Ausgangssituation in Finanzierungsfragen“, sagt Christos Arbaras, Vorstand der Nürnberger Vermögensverwaltung Anodos Asset Management. „Wir gehen davon aus, dass die griechische Wirtschaft insgesamt davon profitieren wird. Die Unsicherheiten einer Pleite Griechenlands sollten mit der Banken-Rekapitalisierung vom Tisch sein“.

    Euro_ KonjunkturDie Kreditinstitute wurden durch die Zuführung von frischem Eigenkapital in ihrer Kapitalausstattung erheblich gestärkt. „Nach der Rekapitalisierung sind die griechischen Banken jetzt sogar in der Lage, extreme Stress-Szenarien abzufedern, wie zum Beispiel ein Anteil notleidender Kredite von 50 Prozent“, sagt Petros Iakovou, CEO beim Athener Brokerhaus Hellenic-American Securities & Asset Management S.A. „Das Preis-Buchwert-Verhältnis griechischer Banken liegt mit 0,35 auf einem Rekordtief. “Dementsprechend niedrig ist daher auch der auch der Anteil des Bankensektors am Bruttoinlandsprodukt – gerade einmal sechs Prozent.“

    Wende am griechischen Aktienmarkt?

    Die Kurse griechischer Bankaktien sind im Zuge des Rekapitalisierungsprozesses noch einmal deutlich gefallen – zum Unverständnis vieler Anleger. Während die Marktkapitalisierung der vier Großbanken vor der Kapitalzuführung noch bei 65 Milliarden Euro lag, sind es jetzt nicht einmal mehr 10 Milliarden Euro. „Damit entspricht der aktuelle Marktwert der Großbanken den durch die Rekapitalisierung zugeflossenen Mitteln, wobei alte Assets praktisch mit Null bewertet werden“, erklärt Iakovou. Einerseits waren laut der Analysten für den Ausverkauf wohl die Verzögerungen bei der Umsetzung von Reformen ausschlaggebend, andererseits die Spekulationen internationaler Investoren. „Griechische Bankaktien bieten historische Einstiegsgelegenheiten“, sagt Christos Arbaras. „Dies könnte auch dem Athener Aktienindex mittelfristig Auftrieb verleihen.”

    Investmentalternative

    Mutige Anleger können in die Aktien griechischer Banken investieren, wobei das Risiko trotz der Fortschritte enorm hoch ist. Eine Alternative ist der ETF auf den FTSE Athen Large Cap Index mit der WKN LYX0BF. Das Papier hat eine Gesamtkapitalkostenquote von 0,45 Prozent. Zuletzt stabilisierte sich der Index, verlor aber seit Jahresbeginn rund 35 Prozent.

    Quelle: Anodos Asset Management




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Alpha Bank, Eurobank, Piräus Bank – Kapitalisierung schlägt an Griechenland hat die von der EU-Kommission bis Jahresende geforderte Rekapitalisierung der vier großen „Systembanken“ erfolgreich abgeschlossen. Damit sollte der Weg für eine stabile Erholung der griechischen Wirtschaft geebnet sein. Die …