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    ROUNDUP 2  504  0 Kommentare Bilfinger-Komplett-Aufspaltung möglich - Gebote für Bau-Dienste

    (neu: mehr Details und Hintergrund)

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Beim kriselnden Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger steht eine komplette Aufspaltung im Raum. Der Konzern habe Angebote zum Erwerb von Großteilen seiner Bau- und Gebäude-Dienstleistungssparte erhalten, teilte das MDax-Unternehmen aus Mannheim überraschend in der Nacht zum Donnerstag mit. Diese beträfen das Geschäft mit Immobilien und Gebäudemanagement. Mit rund 22 000 Mitarbeitern wäre davon gut jeder Dritte Bilfinger-Mitarbeiter betroffen. Die Sparte mit einer Leistung von rund 2,4 Milliarden Euro galt bisher als ein tragender Pfeiler der neuen zwei Säulen-Strategie, die Konzernchef Per Utnegaard im Frühjahr vorstellen wollte.

    Die Angebote würden nun näher geprüft, hieß es in der Mitteilung aus der Nacht. Die Prüfung erfolge "ergebnisoffen". Daher sei eine möglicherweise nötige Anpassung der im vergangenen Jahr angekündigten neuen Strategie damit "nicht verbunden", beschwichtigte der Konzern. Die in Frage stehenden Geschäfte sind zentrale Divisionen der Dienstleistungssparte. Bilfinger ist derzeit bereits dabei, das Kraftwerksgeschäft mit einer Leistung von mehr als einer Milliarde Euro aus seiner Industriesparte zu verkaufen. Früheren Medienberichten zufolge gibt es auch Interessenten für die Wassergeschäfte aus der Dienstleistungssparte.

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    Analysten und Händler zeigten sich in ersten Reaktionen von den Plänen im Bau- und Gebäudedienstleistungsgeschäft überrascht. Laut DZ-Bank-Analyst Thorsten Reigber kann nun selbst eine Aufspaltung der Gruppe nicht mehr komplett ausgeschlossen werden. Den Aktienkurs dürfte dies aber stützen. Die Nachricht könnte Hoffnungen wecken, dass bei dem Unternehmen die Summe der Einzelteile mehr wert sei als der Konzern als Ganzes. Die Bilfinger-Aktien legten in einem schwachen Markt um 0,97 Prozent auf 40,40 Euro zu und waren damit Spitzenreiter im MDax.

    Wegen hoher Abschreibungen auf das Kraftwerksgeschäft und Umbaukosten hatte Bilfinger in den ersten neun Monaten bereits hohe Verluste eingefahren. Der Konzern war durch die Probleme der europäischen Energiebranche ins Schlingern geraten. Mitte des vergangenen Jahres hatte der neue Chef Utnegaard nach einer Serie von Gewinnwarnungen die Reißleine gezogen und das Geschäft mit Kraftwerken zum Verkauf gestellt. Das Unternehmen wollte sich fortan strategisch auf zwei Säulen konzentrieren, auf Industrie- und Immobiliendienstleistungen.

    "Durch die eingeleitete strategische Neuausrichtung werden wir das Unternehmen mittelfristig wieder auf einen profitablen Wachstumskurs führen", sagte Utnegaard Mitte November. Konkrete Ziele für 2016 wollte er nach damaligen Angaben Mitte Februar vorstellen und im Frühjahr die Maßnahmen zur Umsetzung der neuen Strategie bekannt geben. Große Teile des Kraftwerksgeschäfts waren zuletzt nicht ausgelastet. Auch im Industriegeschäft läuft es nicht überall rund, hieß es damals.

    Neben der Dauerflaute im Kraftwerksgeschäft nach der Energiewende in Deutschland und Problemen beim Projektmanagement kämpft der Konzern mit weltweit mehr als 57 000 Mitarbeitern auch mit Investitionskürzungen in der Öl- und Gasindustrie. Die Branche streicht wegen des Ölpreisverfalls ihre Investitionen zusammen. Utnegaard will in diesem Geschäft die Organisations- und Kostenstruktur optimieren und margenschwache Bereiche neu aufstellen.

    Der Norweger gilt als Mann des aktiven schwedischen Investors Cevian, der 26 Prozent der Bilfinger-Aktien besitzt. Die Investmentfirma hatte 2014 den Rausschmiss von Konzernchef Roland Koch betrieben, den Vorstand erneuert und mit Eckhard Cordes einen neuen Aufsichtsratschef etabliert. Nach der Energiewende in Deutschland ging es für Bilfinger deutlich bergab. Innerhalb eines Jahres verschreckte das Management die Aktionäre mit sechs Gewinnwarnungen. Der Aktienkurs setzte im Sommer 2014 zum Sturzflug an./jha/nmu/zb




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