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    Neuer Wachstumskapitalfonds  2817  0 Kommentare Interessenkonflikt dank Finanzspritze? Rocket Internet freut's und wiegelt ab

    Frisches Geld für Rocket Internet – Die Berliner Start-Up Schmiede sammelt 420 Millionen US-Dollar bei Investoren ein. Rocket-Chef Oliver Samwer wertet das als „Vertrauensbeweis in das Rocket-Geschäftsmodell“. Doch Experten wittern einen Interessenkonflikt.

    Ein neuer Wachstumskapitalfonds spült frisches Kapital in die Kassen der Start-Up-Schmiede. Zum Ende der ersten Zeichnungsfrist habe man mehr als 420 Millionen US-Dollar für den Rocket Internet Capital Partners Fund eingesammelt, teilte Oliver Samwer mit. Der Rocket-Chef zeigt sich mehr als zufrieden: „Das ist ein unglaublicher Vertrauensbeweis in das Rocket-Geschäftsmodell.“ Mit eigenen Barmitteln von 1,7 Milliarden Euro könne Rocket nun insgesamt 2,1 Milliarden Euro investieren, sagte Samwer. „Damit spielen wir international in der Top-Liga der Investoren.“

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    Neben Rocket Internet, das selbst 50 Millionen US-Dollar beisteuerte, zählen nach Unternehmensanhaben Pensionsfonds, Versicherungen und Stiftungen zu den institutionellen Investoren. Der Fonds mit Sitz in Luxemburg sei auf zehn bis zwölf Jahre angelegt und soll sein Geld gemeinsam mit Rocket Internet in aussichtsreiche Jungunternehmen stecken. Doch Experten wittern einen Interessenkonflikt.

    Rocket Internet in umstrittener Doppelrolle

    Wie das „manager-magazin“ berichtet, habe die Tatsache, dass sich der Fonds nicht an Firmengründungen beteiligen, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt in die Unternehmen einsteigen soll, zu „heftigen Diskussionen“ unter einigen Investoren geführt. Sie fürchten einen Interessenkonflikt seitens Rocket Internet. Die Start-Up-Schmiede hätte als Firmengründer einerseits ein Interesse daran, das betreffende Unternehmen so hoch wie möglich zu bewerten. Andererseits müsste Rocket Internet als Teilhaber am Wachstumskapitalfonds aber an einer möglichst niedrigen Bewertung gelegen sein. Rocket selbst äußerte sich nicht dazu.

    Stattdessen verwies Samwer auf die Vorteile für die Start-Ups. „Der Kapitalzugang für unsere Unternehmen wird künftig weniger von Investments einzelner Co-Investoren abhängen und dadurch schneller und effizienter sein. Dadurch wird die unternehmerische Flexibilität der Portfoliounternehmen deutlich verbessert“, heißt es in einer Mitteilung.

    Rocket-Aktie alles andere als eine Rakete

    Positive Nachrichten kann die Berliner Start-Up-Schmiede derzeit gut gebrauchen. Die Aktie von Rocket Internet bleibt seit Monaten weit hinter ihren Erwartungen zurück. Unmittelbar nach dem Börsengang 2014 hob sie noch wie eine Rakete ab und schoss auf knapp 58 Euro. Von solchen Höhen kann Rocket Internet seither nur träumen. Aktuell liegt die Aktie zwischen 18 und 19 Euro.

    Hier die Entwicklung der Rocket-Aktie seit dem Börsengang:

    Trotz dieser desaströsen Entwicklung lehnt Samwer einen Strategiewechsel ab: „Der Kurs unseres Unternehmens ist, dass wir über viele Jahre noch im Investitionsmodus sind.“ Man sei dagegen, „kurzfristig der Börse immer alle drei Monate Häppchen zu zeigen.“

    Im Herbst hatte das Unternehmen den geplanten Börsengang des Lebensmittel-Versenders Hello Fresh aufs Eis gelegt. Hello Fresh sei extrem erfolgreich, man wolle aber auf ein besseres Umfeld warten. „Am Ende gehen sie mit einem Schiff raus, wenn der Wind gut ist.“

    Von nun an soll‘s bergab gehen

    Samwer sagte, die Verluste seiner wichtigsten Beteiligungen ("Proven Winners") hätten 2015 ihren Höchststand erreicht. „Von nun an geht es runter.“ Vom vierten Quartal 2017 an sollen drei dieser zwölf Unternehmen dauerhaft profitabel sein. Auch der Schuh- und Modehändler Zalando , der inzwischen Gewinn macht, sei über Jahre für seine Verluste kritisiert worden, verteidigte Samwer den Kurs.

    Zugleich widersprach der Rocket-Chef Berichten, wonach es Konflikte im Unternehmen oder mit einem seiner Teilhaber, der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Kinnevik, gebe. Er betonte: „Das Rocket-Kernteam ist unverändert.“ Es habe zu keinem Zeitpunkt Streit im Aufsichtsrat gegeben.

    Mit dpa-AFX




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