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    Von wegen passive Indexfonds!  3597  0 Kommentare Wolf im Schafspelz? BlackRock: "Unsere Stimme ist unsere einzige Waffe"

    Zahm, leise, passiv ... weil Indexfonds dem Ruf nach die Klappe halten, gelten sie als Lieblingsaktionäre der Konzernchefs. Ganz im Gegensatz zu unbequemen Schreihälsen wie Carl Icahn oder Dan Loeb. Doch wer BlackRock und Co. erst einmal im Haus hat, merkt schnell: Sie sind vieles ... aber ganz sicher nicht leise!

    Besser sein als der Markt, das ist das Ziel eines jeden Investoren. Manche versuchen es mit aggressiver Einmisch-Taktik – nicht umsonst gilt Carl Icahn als der Investorenschreck schlechthin -, andere setzen auf bestimmte Auswahl-Strategien, Value-Investoren wie Warren Buffett zum Beispiel. Doch nur wenigen gelingt es, den Markt dauerhaft zu schlagen. ETFs (Exchange Traded Funds) haben es in dieser Hinsicht leichter. Sie versuchen nämlich gar nicht erst den Markt zu schlagen, sondern bilden ihn eins zu eins ab. Das macht das Ganze für Privatanleger nicht nur verständlicher, sondern auch billiger. Weil Indexfonds noch dazu durch eine gute Performance glänzen, gelten sie als Shootingstar der Finanzbranche. Der Handel mit passiven Indexfonds boomt, immer mehr springen auf den ETF-Zug auf, der mit atemberaubender Geschwindigkeit die Börsenwelt erobert. Laut „Financial Times“ werden mittlerweile 32.4 Prozent der langfristigen Fonds in den USA passiv gemanagt.

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    Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten...

    So kritisieren Gegner der ETFs oftmals die schwindende Aktionärsmacht (siehe: Indexfonds – Hoffnungsträger oder Gefahr für die Finanzwelt?). Während aktive Investoren wie Carl Icahn, Dan Loeb oder Nelson Peltz lautstark und mitunter sehr medienwirksam auf Veränderungen innerhalb eines Konzerns dringen, schlagen passive Investoren ihrem Ruf nach eher leisere Töne an bzw. nehmen ihr Aktionärsstimmrecht gar nicht erst wahr (Lesen Sie hierzu auch: Laut, unbequem ... erfolgreich? So beeinflussen aktive Aktionäre die Aktienkurse). Anleger haben demnach die Qual der Wahl: Laut und teuer oder leise und billig?

    Stimmt aber gar nicht, sagt nun die „Financial Times“. In Wahrheit seien Indexfonds nämlich alles andere als leise, im Gegenteil. Einer Studie zufolge sind Aktionäre sogar umso aktiver, je größer der Anteil an passiven Investoren.

    Ein Forscherteam des Boston College’s Carroll School of Mangement und der Universität Pennsylvania Wharton School hat Unternehmen des Russell 2000 Index unter die Lupe genommen und sich angeschaut, wie sich der Anteil an Indexfonds auf das Aktionärsverhalten auswirkt. Das Ergebnis wirft so ziemlich jedes Klischee über den Haufen.

    Von wegen leise!

    Je größer der Anteil an passiv verwalteten Fonds, desto mehr unabhängige Mitglieder sitzen beispielsweise im Aufsichtsrat eines Unternehmen. Darüber hinaus sinken mit der Zahl an ETFs die Hürden für eine Übernahme. Das deutet darauf hin, dass nicht nur aktive Investoren wie Icahn einen Konzern dazu zwingen können, die bittere Pille einer feindlichen Übernahme zu schlucken. Auch passive Investoren können laut der Studie einen ähnlichen Fusionsdruck erzeugen. Außerdem, so zeigen die Ergebnisse, sind die Stimmrechte unter den Aktionären umso gerechter verteilt, je mehr Indexfonds an einem Unternehmen beteiligt sind.

    Alles in allem widerspricht die Studie, die übrigens bereits im Dezember 2014 veröffentlicht wurde, klar dem Argument einer schwindenden Aktionärsmacht. Im Übrigen betonen das auch die Betroffenen selbst. BlackRock-Chef Larry Fink, einer der größten Anbieter von ETFs, argumentierte unlängst: Indexfonds seien wesentlich aktiver, gerade weil sie nicht damit drohen können, Anteile zu verkaufen. Sie dürfen ihr Portfolio nur dann anpassen, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index ändert. Damit bleibt ihnen nur eins, ihre Stimme, so Fink. „Als Indexfonds ist unsere die Stimme die einzige Waffe, und genau deshalb treten wir in einen umso aktiveren Dialog mit den Unternehmen und zwingen mehr von dem auf, was wir für richtig halten.“ (Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Wenn Macht zur Gefahr wird - So ziehen BlackRock und Co. heimlich die Strippen).




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