Alarmstufe Rot!
Forscher entdecken erschreckende Parallelen zwischen Öl-Crash und Subprime-Krise
Ein neuer Horrorchart zieht erschreckende Parallelen zwischen dem aktuellen Öl-Crash und dem Platzen der US-Immobilienblase im Vorfeld der weltweiten Finanzkrise. Geht es nach dem Chartverlauf, droht dem Ölpreis schon bald ein fataler Absturz.
Wer es sich in diesen Tagen in den Kinosälen gemütlich gemacht hat, um „The Big Short“ anzusehen, dem dürfte der „ABX Index“ ein Begriff sein. Der ABX-Index, bis dato ein Nebenschauplatz für Zocker, rückte im Zuge der US-Immobilienkrise immer mehr ins Scheinwerferlicht.
Der Index bildet nämlich die Entwicklung von Wertpapieren ab, die durch sogenannte Subprime-Kredite abgesichert sind. Dabei handelt es sich um Hypothekendarlehen, die an Schuldner mit schlechter Bonität vergeben werden. Doch damit nicht genug. Über sogenannte Credit Default Swaps (CDS) wird der Kredit und damit das zugrunde liegende Ausfallrisiko verbrieft und kann gehandelt werden. Das wiederum ermöglicht es Spekulanten, entsprechenden Wette einzugehen. Auf diese Weise entwickelten sich vermeintlich harmlose Immobilienkredite zwischen gewöhnlichen US-Bürgern und ihren Banken zu einem hochexplosiven Schneeball, dessen Sprengkraft die gesamte Finanzwelt 2008 in eine Krise stürzte (Lesen Sie hierzu auch: Neuer Name, altes Risiko: "Subprime"-Kredite kehren zurück!).
Erschreckende Parallelen zwischen ABX-Index und Ölpreis
Anhand des ABX-Index lässt sich der Verlauf der Krise bestens nachvollziehen: Vom Entstehen der Blase über das Platzen bis hin zu den weltweiten Folgen – und genau das ist, was der Bank of America Merrill Lynch Sorgen bereitet. Denn legt man den Chart des Ölpreises (Brent) seit Beginn des Absturzes Mitte 2014 über den ABX-Chart aus dem Jahr 2007, so zeigt sich eine verblüffende Ähnlichkeit. Die Kurven seien nahezu identisch, das gelte sowohl für die Dauer als auch das Ausmaß der Talfahrt, so die BofAML (Hier geht's zum Chart). Für den weiteren Verlauf der Öl-Krise verheißt das nichts Gutes, im Gegenteil.
„Die ABX-Geschichte legt nahe, dass Öl weitere Talfahrten innerhalb der nächsten Monate erleben und zwischen März und April seinen Tiefpunkt irgendwo in den niedrigen 20ern finden wird“, zitiert „Bloomberg“ die BofAML-Experten. Sie geben zu bedenken, dass beide, Immobilien und Ölpreis, zuvor jeweils durch massive Kreditexpansionen auf spektakuläre Höhen getrieben wurden. Aus diesem Grund sei es „wahrscheinlich mehr als nur ein Zufall, dass sich die Blasen-Platz-Muster so ähneln.“ Je tiefer die Preise sinken, desto mehr Kreditnehmer gehen pleite, woraufhin die Besitzer entsprechender Schuldtitel gezwungen sind, frisches Geld nachzuschießen. Es kommt zum berüchtigten „Margin Call“ oder anders formuliert: „Der Verkauf wird unausweichlich und verwandelt sich in einen Ausverkauf“, warnt die Bank of America Merrill Lynch.
Was bedeutet das für den Ölpreis?
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In erster Linie geht es den Experten darum zu zeigen, dass es sich beim Ölpreis, genau wie damals bei den Immobilienkrediten, um eine schmerzhafte Korrektur handelt. Der jüngste Absturz ist demnach nichts anderes als das Platzen einer Blase verbunden mit der Erkenntnis, dass der Rohstoff bis dato völlig überbewertet war, meint „Bloomberg“. Es gehe jedoch ausdrücklich nicht darum, den Öl-Crash als Beginn einer neuen Subprime-Krise an sich zu sehen. Oder doch? Lesen Sie hier: Achtung, Crashgefahr! Riskante Fracking-Anleihen könnten neue Finanzkrise auslösen sowie Wenn billiges Öl zur Gefahr wird – Stürzt uns der Ölpreis in eine neue Finankrise?