Royal Bank of Scotland
Aktie der "Verkaufen Sie alles"-Bank bricht ein - RBS und die Altlasten der Finanzkrise
Die Royal Bank of Scotland (RBS) warnte kürzlich in einer aufsehenerregenden Anleger-Notiz vor einem katastrophalen Jahr. Bislang erlebt jedoch vor allem einer ein echtes Horrorjahr – sie selbst!
„Verkaufen Sie alles!“, so der Rat der RBS-Analysten. Angesichts einer drohenden weltweiten Deflationskrise sollten sich Anleger von allen Vermögenswerten trennen und sich in Anleihen flüchten, ihrer Meinung nach der einzig sichere Ort (Mehr dazu hier: "Verkaufen Sie alles!" - Der Crash kommt: Rette sich wer kann, denn die Notausgänge sind klein).
Den Crash prophezeien ist eine Sache, ihn selbst zu erleben eine andere. Tatsächlich kommt es für die RBS in diesem Jahr richtig dicke. Seit Jahresbeginn hat die RBS-Aktie bereits 30 Prozent ihres Wertes eingebüßt, berichtet der „Business Insider“. Allein am Mittwoch rutschte sie über drei Prozent ins Minus.
RBS-Aktie im Fünf-Tagechart:
Altlasten der Finanzkrise verhageln die Bilanz
In der Finanzkrise spielte die Royal Bank of Scotland nicht gerade eine Paraderolle. Im Gegenteil, sie sorgte mit krummen Hypothekendeals sowie weiteren riskanten Geschäften für Schlagzeilen und musste am Ende größtenteils verstaatlicht werden. Die Aufräumarbeiten der Finanzkrise dauern bis heute an. So kündigte die RBS laut dpa-AFX am Mittwoch neue Rückstellungen von 3,6 Milliarden Pfund für diverse Altlasten an. Das werde das Ergebnis für das vergangene Jahr belasten, das die Bank Ende Februar veröffentlichen will.
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Allein für einen erwarteten Vergleich wegen krummer Hypothekengeschäfte in den USA aus der Zeit vor der Finanzkrise legte die Bank 1,5 Milliarden Pfund zur Seite (Lesen Sie hierzu auch: Forscher entdecken erschreckende Parallelen zwischen Öl-Crash und Subprime-Krise). Zudem muss das Institut ein Loch in seinem Pensionssystem mit 1,6 Milliarden Pfund stopfen. Hinzu kommen weitere 500 Millionen Pfund für die Entschädigung von mit Kreditausfallversicherungen falsch beratenen Kunden.