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    Meisterspekulant vs. China  13911  5 Kommentare Peking greift Soros an: "Überleg es dir gut, bevor du China den Währungskrieg erklärst"

    George Soros bläst zum nächsten Devisen-Angriff. Beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos erklärte er, sich gegen asiatische Währungen positioniert zu haben. Nimmt der Meisterspekulant, der in den 90ern das Britische Pfund in die Knie zwang, erneut eine wichtige Währung ins Visier?

    China werde hart landen, prophezeit Soros. „Das erwarte ich nicht nur, ich beobachte es bereits.“ Mit dieser Äußerung sorgte der Hedgefonds-Manager in Davos einmal mehr für Schlagzeilen. Er glaubt, diese „harte Landung“ werde den globalen deflationären Druck erhöhen und Aktien mit in den Abgrund reißen. Diejenigen, die verkaufen müssen, sollten es jetzt tun, rät Soros. Er selbst habe sich bereits entsprechend positioniert und wette unter anderem gegen asiatische Währungen (Mehr dazu hier: Soros: jetzt verkaufen! – China landet hart, Europa kollabiert, Aktien crashen).

    Obwohl seine Äußerungen ziemlich vage waren, schlugen sie – wie so oft, wenn Soros spricht – hohe Wellen. Auch in der w:o-Community wurde heftig darüber diskutiert. Die wohl schärfsten Reaktionen kamen jedoch aus China selbst. Das Land fühlt sich offensichtlich bedroht und holt zum Gegenschlag aus.

    „Überleg es dir gut, bevor du Krieg gegen Chinas Währung erklärst“

    Soros habe China den Krieg erklärt, zitiert das „Handelsblatt“ die chinesische „Volkszeitung“. Mei Xinyu, Experte im chinesischen Handelsministerium, wetzt in einem Gastbeitrag für die „People’s Daily“ ebenfalls die rhetorischen Messer. Soros‘ Kampfansage an den Yuan und den Hongkong-Dollar seien zum Scheitern verurteilt, daran bestehe kein Zweifel, so Mei Xinyu laut „n-tv“. Anders als beim Britischen Pfund oder dem thailändischen Bath würde sich Soros an China die Zähne ausbeißen. An Soros direkt gerichtet schreibt er: „Überleg es dir gut, bevor du Krieg gegen Chinas Währung erklärst.“

    Die „Welt“ wertet die scharfen Töne aus China als Zeichen, wie ernst die Lage im Reich der Mitte sein muss. Für die Kommunisten seien die Äußerungen ein „Frontalangriff“, so die „Welt“: „Sie fürchten, dass der Mann jetzt wieder tut, wofür er so gefürchtet ist: Wetten auf den Fall von Volkswirtschaften, ohne Rücksicht auf Staaten, Unternehmen und andere Investoren: Soros, das `Raubtier`.“ Tatsächlich scheint Peking, obwohl noch gar nicht sicher ist, gegen welche Währungen Soros genau wettet, bereits die ersten Vorkehrungen zu treffen, um sich für den Angriff des Meisterspekulanten zu wappnen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, habe Chinas amtliche Nachrichtenagentur unmittelbar nach Soros Aussagen in einem Kommentar jegliche Wetten gegen die chinesische Währung und einen negativen Blick auf Chinas Wirtschaft verurteilt. Es folgte eine Drohung, wonach Spekulationen gegen die Landeswährung Renminbi sogar juristische Konsequenzen nach sich ziehen könnten.

    Greift Soros den Hongkong-Dollar an?

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    Experten glauben indes nicht, dass es Soros direkt mit dem Yuan aufnehmen wird. China selbst sei als Währungsraum riesig und nur schwer angreifbar, erklärt Björn Marquardt, Anlagestratege für Firmenkunden der Sparkassen-Gruppe, gegenüber der „Welt“. Stattdessen könnte Hongkong zum nächsten Ziel der Spekulanten werden. Der Hongkong-Dollar ist an den US-Dollar gekoppelt, obwohl die Sonderzone politisch und wirtschaftlich zu China gehört. Spekulanten wie Soros, so die Überlegungen, könnten sich die unterschiedliche Geldpolitik der amerikanischen und der chinesischen Zentralbank zunutze machen. „(D)a die Zinsen in den USA steigen, während sie in China sinken, gerät der Hongkong-Dollar in eine Bredouille, die Angriffe auf diese Währung für Deviseninvestoren sehr attraktiv machen“, glaubt Marquardt. 



    wallstreetONLINE Redaktion
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    Meisterspekulant vs. China Peking greift Soros an: "Überleg es dir gut, bevor du China den Währungskrieg erklärst" George Soros bläst zum nächsten Devisen-Angriff und China wetzt die rhetorischen Messer. Peking fühlt sich offensichtlich bedroht vom Meisterspekulanten und holt zum Gegenschlag aus. Die Botschaft: An uns beißt du dir die Zähne aus!