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     2574  0 Kommentare Aktien feiern schwaches US-BIP

    Das US-BIP ist im vierten Quartal 2015 gemäß erster Schätzung lediglich um 0,7% gewachsen. Im Vorquartal war noch eine Steigerung um 2,0% gemeldet worden. Im ersten Quartal 2015 war das BIP um 0,6% gestiegen. Die Wachstumsabschwächung zog sich im zurückliegenden Vierteljahr durch alle Hauptkomponenten der BIP-Berechnung.

    Die Zusammensetzung des BIP ergibt sich wie folgt (Quelle):

    Der private Konsum (C) war mit einem Wachstumsbeitrag von 1,46% zwar noch ein Lichtblick, aber seine jährliche Steigerungsrate nahm von 3,2% im dritten Quartal auf jetzt 2,2% ab. Das verfügbare Einkommen stieg im Jahresvergleich um lediglich 3,3% (Vorquartal 5,1%).

    Die privaten Investitionen (I) lieferten in Q4/2015 einen negativen Wachstumsbeitrag und kontrahierten gegenüber Q4/2014 um 2,5%. Im Vorquartal betrug der Rückgang im Jahresvergleich 0,7%. Die Unternehmen gaben in Q4/2015 1,8% weniger aus und investierten 2,5% weniger in Anlagen.

    Die Staatsausgaben (G) trugen im vierten Quartal 2015 mit 0,12% leicht zum Wachstum bei, ihr Anstieg betrug im Jahresvergleich 0,7% nach 1,8% in Q3/2015. Der Außenbeitrag zum Wachstum (X-M) in Q4/2015 fiel mit 0,47% negativ aus, die Exporte nahmen um 2,5% gegenüber dem Vorjahr ab, die Importe stiegen um 1,1% (Vorquartal: 2,3%).

    Die Frage ist jetzt: Ist die Schwäche temporärer Natur, die wie in den früheren Jahren bald wieder ausgebügelt wird. So viel ist sicher: Die Hinweise mehren sich, dass sich das Wachstum im längerfristigen Trend deutlich abschwächt.

    Mitte 2013 knirschte es schon einmal in der US-Wirtschaft. Dafür waren damals die verfügbaren Einkommen verantwortlich. Die entwickelten sich zuletzt aber über ihrem Trend und kommen auf einen jährlichen Zuwachs von 3,5%. Die aktuelle Wachstumsschwäche kommt von der Fertigungsseite. Die Industrieproduktion kontrahierte im Dezember nach neuen Zahlen um revidiert 1,8% (vorher –2,2%) gegenüber dem Vorjahr. Sie entwickelt sich seit Oktober schlechter als ihr Trend, das war zumindest im Umfeld der jüngsten drei Rezessionen stets der Fall.

    Eine weitere Indikation auf die anhaltende Wachstumsschwäche ergibt sich, wenn man die Zahl der Arbeitsplätze mit den durchschnittlichen Arbeitswochenstunden im Fertigungsbereich multipliziert (siehe auch hier). Diese “Arbeitsleistung” ist zeitnäher als die nur vierteljährlich ermittelte BIP-Entwicklung. Aktuell werden die Tiefpunkte aus Mitte 2011, Anfang 2013 und Anfang 2014 unterboten, die jährliche Steigerung betrug im November 0,7%, im Dezember gab es eine Verbesserung auf 0,9%. Die im Chart eingezeichnete rosa Linie bei 0,7% ist so etwas wie eine Eintrittsschwelle in Rezessionen.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Aktien feiern schwaches US-BIP Das US-BIP ist im vierten Quartal 2015 gemäß erster Schätzung lediglich um 0,7% gewachsen. Im Vorquartal war noch eine Steigerung um 2,0% gemeldet worden. Im ersten Quartal 2015 war das BIP um 0,6% gestiegen. Die Wachstumsabschwächung zog sich …