Bundesbank-Vorstand sieht Bargeld-Obergrenze skeptisch
OSNABRÜCK/OLDENBURG (dpa-AFX) - Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele sieht eine Obergrenze für Bargeldzahlungen kritisch. "Für die Bürger bedeutet jede Einschränkung der Bargeldnutzung einen Verlust an persönlicher wirtschaftlicher Freiheit", sagte Thiele der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Barzahlungen seien bis heute ein wichtiger Bestandteil des Wirtschaftslebens in Deutschland. Die Bundesregierung erwägt die Einführung einer Obergrenze - vor allem um die Finanzströme von Terroristen auszutrocknen. Die Rede ist von einer Schwelle von 5000 Euro.
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Der in Oldenburg erscheinenden Nordwest-Zeitung (Donnerstag) sagte Thiele, er bezweifle, dass die Ziele Terrorismusbekämpfung und Geldwäsche mit einer Obergrenze erreicht werden könnten. "Die Einführung muss sehr sorgfältig diskutiert werden", sagte Thiele auch mit Blick auf die in Italien gerade erst revidierte Bargeld-Obergrenze von inzwischen 3000 statt 1000 Euro. Thiele ist in der Bundesbank auch für Bargeld zuständig./mar/DP/zb