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    Auto-Aktien  21147  7 Kommentare Crash bei Daimler, BMW und VW wird weitergehen

    Die Gelegenheit, Aktien deutscher Autohersteller zu kaufen, scheint günstig. Der Aktienmarkt ist aber offensichtlich ganz anderer Meinung, wie die Talfahrt der Auto-Aktien klar zeigt. Es gibt gute Gründe, weshalb sie weitergehen sollte.

    Der Aktienkurs dreht viel früher nach unten, als die schlechten Nachrichten kommen: Diese schmerzhafte Erfahrung mussten die Aktionäre von Daimler, BMW und VW machen. Denn die Papiere beginnen eine Eintrübung des Geschäfts üblicherweise mit einem Vorlauf von sechs bis neun Monaten einzupreisen. Und das Geschäft hat sich in den vergangenen Monaten erheblich eingetrübt.

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    Die Konjunkturdaten aus den USA und China werden immer schlechter. Etliche US-Daten deuten darauf hin, dass die Wirtschaft bereits in der Rezession sein dürfte. In China schwächt sich das Wachstum zusehends ab. An den Behauptungen der Regierung, das Wirtschaftswachstum läge bei knapp sieben Prozent, zweifeln Experten zusehends, zumal die Blase am Immobilien- und am Aktienmarkt geplatzt ist. Finanzexperten wie Marc Faber gehen von einem Wachstum von bestenfalls vier Prozent aus. Eine schwache chinesische Wirtschaft belastet aber die Exportabhängigen Länder Asiens und Deutschland erheblich, weil die Nachfrage nach Produkten aus Deutschland schwächelt. Durch den Crash am chinesischen Aktienmarkt verschärften sich die Probleme zusätzlich. Das Depot eines Chinesen, das auf dem Höhepunkt der Blase Mitte 2015 einen Wert von rund 50.000 Euro hatte, ist inzwischen auf rund 30.000 Euro implodiert. Da dürfte sich der Kauf des nächsten Audi, Mercedes oder BMW etwas verschieben, oder? Zumal wenn sich der Crash am Aktienmarkt ausweiten sollte, wovon auszugehen ist.

    „Spürbar geringer“

    Das sich schnell eintrübende Umfeld spiegelt sich im Ausblick von Daimler wider, weshalb die Aktie auf das Niveau von Oktober 2014 abgerutscht ist. Die Prognose gefällt Investoren nicht, denn sie enthält die Wörter „spürbar geringer“. „Die weltweite Pkw-Nachfrage dürfte nach aktueller Einschätzung im Jahr 2016 von hohem Niveau ausgehend nochmals in einer Größenordnung zwischen 3 und 4 Prozent zunehmen. Dabei werden die Wachstumsraten in den traditionellen Märkten USA und Westeuropa im Vergleich zu den deutlichen Zuwächsen der Vorjahre voraussichtlich spürbar geringer ausfallen“, schrieb Daimler.

    Der Konzern will zwar den Absatz kräftig steigern. Allerdings geht Vorstandschef Dieter Zetsche davon aus, dass der Umsatz nur „leicht zunehmen wird.“ Der operative Gewinn aus dem laufenden Geschäft soll nur „leicht“ gesteigert werden, dasselbe gilt für die Tochter Mercedes-Benz Cars.

    Cash Flow soll deutlich sinken

    Wenig erfreulich hört sich auch die Prognose von Daimler zum Free Cash Flow des Industriegeschäfts an. Er wird berechnet, wenn man vom Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit die Investitionen abzieht. „Da die Investitionsoffensive in Produkte und Technologien verstärkt umgesetzt wird, dürfte der um Sondereffekte bereinigte Free Cash Flow aus dem Industriegeschäft im Jahr 2016 deutlich unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 5,9 Mrd. Euro liegen“, so Daimler. Laut einer Meldung von Bloomberg soll er bei lediglich 3,8 bis 5,3 Mrd. Euro liegen. Das sind Nachrichten die Investoren gar nicht hören möchten.

    Werden auch BMW und VW enttäuschende Prognosen abgeben?

    Der schwache Ausblick von Daimler bedeutet nichts Gutes für Volkswagen und BMW. Die Wolfsburger legen am 10. März die Ergebnisse vor, die Münchener folgen am 16. März. In den vergangenen Monaten haben Analysten die zusehends schwachen Konjunkturdaten aus den USA und China ebenso völlig ignoriert, wie die Talfahrt der Aktienkurse von Daimler, BMW und VW und haben die Gewinnschätzungen für Daimler und BMW gegenüber Mitte September weitgehend stabil gehalten. Nach dem schwachen Ausblick von Daimler werden die Analysten nun beginnen, ihre Schätzungen allmählich zu senken und mit ihnen auch gleich ihre Kursziele. Bei BMW und VW dürfte das gleiche bevorstehen.

    Der Crash bei den Auto-Aktien dürfte weiter gehen. Gemessen am KGV von 5,5 für VW, 7,2 für Daimler und 7,6 für BMW gehören die Papiere zu den scheinbar billigsten im DAX. Wie gesagt, nur scheinbar. Denn der Einbruch der Aktienkurse und die scheinbar niedrige Bewertung signalisieren, dass die Gewinnschätzungen viel zu hoch sein dürften. Wenn man den Free Cash Flow heranzieht, merkt man, wie hoch Daimler trotz des Kursrutsches immer noch bewertet ist. Der Börsenwert von 65 Mrd. Euro beläuft sich auf das 14,3fache der Mitte der Spanne des Free Cash Flows. In einer Phase, in der viele Konjunkturdaten weltweit deutlich nach unten zeigen, werden die Aktien der Autohersteller weiter ganz oben auf den Verkaufslisten der Investoren stehen.  



    wallstreetONLINE Redaktion
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