checkAd

     791  0 Kommentare Vom Wert der Analys(t)e(n)

    Börse_DAX_WinterEs ist Februar, die Tage werden schon wieder ein bisschen länger und nach nur 4 Handelswochen im neuen Jahr müssen die Analysten ihre Prognosen schon wieder einsammeln. Sie verfahren dabei nach der alten Vorgehensweise der Betrachtung und Schlussfolgerung. In ihrem Falle läuft dies so, dass sie die Marktbewegung im DAX sehen und daraufhin ihre Prognosen nach unten korrigieren. Dass die jetzige Lage schon im November und Dezember absehbar und in den Daten war – wen interessiert dies. 
    Damals notierte der DAX um 11.000 und der durchschnittliche Analyst packt gerne seine gewohnten 10 Prozent oben drauf. Dass die Landesbank Baden-Württemberg ihre Prognose für den Dow Jones senkt verwundert kaum. Dass sie aber weiterhin davon ausgeht, dass Zinserhöhungen in den USA die Stimmung drücken werden ist putzig.
    Frankfurt_Börse_BankenVielleicht fehlt in Stuttgart ein Bloomberg-Terminal oder man hat einfach nicht mitbekommen, dass die Märkte sämtliche Erhöhungen bis Mitte 2017 ausgepreist haben. Deshalb ist auch der Dollar zuletzt unter Druck gekommen, dies lag nicht am Schneesturm in den USA und auch nicht an der Frisur von Donald Trump.
    Dazu zeigen die Wirtschaftsdaten weltweit, auch in Deutschland an, dass Volkswirtschaften und Konjunktur nur noch dann laufen, wenn der Konsum stimmt. Die Auftragseingänge sind mau, es gelingt Staaten im Wesentlichen nur noch dann zu performen, wenn die eigene Währung schwach ist oder schwach gewesen ist – siehe Europa bis Herbst 2015.
    All dies war in den Daten zu sehen und für Anleger zeigt dies einmal mehr, dass Prognosen für den DAX von großen Banken für die Katz sind. Denn sie richten sich nach DAX-Stand und Marktlage, aber nicht nach Konjunkturlage oder Wirtschaftsdaten.
    Umso schöner ist es, dass jetzt die Prognosen sinken. Denn je pessimistischer die Analysten werden, desto näher ist das Tief an den Märkten. Zu sehen ist dies bei Öl. Seit sich die negativen Prognosen überschlugen hat sich der Preis stabilisiert. Private Investoren sollten auf diese Zyklik nicht hereinfallen und mutig werden, wenn andere ängstlich sind und umgekehrt. Übrigens – wer einmal Währungsprognosen deuten und lesen möchte, der betrachte die Äußerungen von Goldman Sachs zum US-Dollar gegenüber dem Euro.
    Mitte März 2015 und Ende November 2016 äußerte man sich stark pro Dollar und meldete Kursziele weit unterhalb der Parität. Exakt jene Zeitpunkte waren die beiden Umkehrpunkte im Chart – fast tagesgenau. Hilfreich waren diese Äußerungen damit allemal – nur umgekehrt als mancher denken würde.
    Ein Kommentar von Daniel Saurenz




    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von Daniel Saurenz
    Vom Wert der Analys(t)e(n) Es ist Februar, die Tage werden schon wieder ein bisschen länger und nach nur 4 Handelswochen im neuen Jahr müssen die Analysten ihre Prognosen schon wieder einsammeln. Sie verfahren dabei nach der alten Vorgehensweise der Betrachtung und …