ANALYSE
JPMorgan sieht Adidas auf der Stelle treten nach gutem Lauf
NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger sollten laut der US-Bank JPMorgan den Aktien des Sportartikel-Herstellers Adidas nach ihrem jüngst starken Lauf nicht länger hinterher jagen. Es seien kaum weitere Kursbeschleuniger in Sicht, schrieb Analystin Chiara Battistini in einer Studie vom Montag. Sie hob zwar ihr Kursziel von 85 auf 90 Euro an, sieht damit allerdings so gut wie kein Potenzial mehr nach oben. Ihr Anlageurteil blieb entsprechend auf "Neutral".
Wegen der verbesserten Umsatzdynamik, erwarteter weiterer struktureller Veränderungen wie den möglichen Verkauf der Golf-Sparte und des bevorstehenden Wechsels von Henkel-Chef Kasper Rorsted zu den Herzogenaurachern sei der Aktienkurs seit September 2015 um 45 Prozent gestiegen, führte die Expertin aus. Da nun alles im Kurs eingepreist sei, riet sie dazu, Gewinne mitzunehmen.
Auf mittlere Sicht sieht Battistini für Adidas zwar durchaus noch ein Margenerholungspotenzial von bis zu zirka 10 Prozent. "Doch das dürfte nicht nur eine Angelegenheit von Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen sein", gab sie zu Bedenken. Der Wechsel von Rorsted zu Adidas sei zwar sehr positiv, da dieser den Ruf habe, die Marge zu verbessern. Vor allem aber müsse Adidas den Umsatz steigern.
Die Vorlage der Quartalszahlen am 3. März dürfte nach Ansicht der JPMorgan-Expertin die Aktie am Ende nicht groß bewegen. "Wir erwarten zwar ein gutes Umsatzwachstum, aber wegen fortlaufender Marketing- und Restrukturierungskosten zugleich einen kleinen Verlust auf Ebit-Niveau."
Gemäß der Einstufung "Neutral" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem jeweiligen Sektor entwickeln wird./ck/das
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Analysierendes Institut JPMorgan.