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    AKTIEN IM FOKUS  754  0 Kommentare Europas Banken geraten wieder unter Druck

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Anhaltende Sorgen um die Auswirkungen einer weltweiten Wirtschaftsschwäche auf die Banken haben den Erholungsversuch der Finanzwerte am Donnerstag ein jähes Ende bereitet: Der europaweite Branchenindex Stoxx 600 Banks zog mit einem Minus von mehr als 5 Prozent den gesamten Markt runter. Seit Jahresbeginn verlor der damit rund 28 Prozent. "Europas Bankensektor hängt in den Seilen und jeder darf drauf prügeln", sagte Experte Daniel Saurenz von Feingold Research.

    In Frankfurt rutschten die Aktien der Deutschen Bank um annähernd 7 Prozent ab, für die Papiere der Commerzbank ging es um 6 Prozent abwärts. Besonders hart traf es hierzulande die Deutsche Pfandbriefbank, deren Aktie um mehr als 8 Prozent fiel.

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    Im restlichen Europa sah es nicht besser aus: An der italienischen Börse verloren die Aktien der Unicredit fast 9 Prozent und die von Intesa SanPaolo über 6 Prozent an Wert. Im Zürich fielen die Credit Suisse und die UBS mit Abschlägen von mehr als 8 Prozent und fast 5 Prozent ans Ende des Swiss-Market-Index.

    Die Geschäftszahlen der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) wurden an der Börse sogar mit einem Minus von fast 12 Prozent bestraft. Die Vorsorge für mögliche Kreditausfälle im Öl- und Gassektor sowie höhere Kosten haben das Jahresergebnis nach Ansicht von Sarasin-Analyst Javier Lodeiro belastet.

    'SELBSTERFÜLLENDE PROPHEZEIHUNG'

    "Die Banken in Europa haben schon seit längerer Zeit heftige Probleme: Das Niedrigzins-Umfeld und die zunehmende Regulierung des Finanzsektors schnüren die Geschäftsfelder der Institute stark zusammen", fasste Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner das Dilemma zusammen. Zusätzlich machten die Geister der Vergangenheit Probleme in Form von Rechtsstreitigkeiten und Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Eine brisante Mischung für die Branche, urteilte Lipkow.

    Das Ausmaß des Kursrutschs halte er aber für übertrieben, sagte DZ-Bank-Analyst Christian Koch mit Blick auf die Deutsche Bank. In der aktuellen Bewertung sei die Unsicherheit bezüglich der Rechtsstreitigkeiten, der Kapitalausstattung und der zukünftigen Ertragslage aus seiner Sicht bereits mehr als reflektiert. Jedoch könnte eine länger anhaltende hohe Unsicherheit zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führen, warnte der Experte.

    BANKAKTIEN AUF KRISENNIVEAU

    Die Analysten von Bernstein verwiesen auf die Kosten für die Kreditausfall-Versicherungen bei Banken. Diese sogenannten Credit Default Swaps oder kurz CDS waren zuletzt deutlich gestiegen. Oder anders gesagt: Investoren gehen von einer höheren Wahrscheinlichkeit aus, dass Banken ihre Schulden nicht mehr bedienen können.

    Aus Sicht der Experten von Goldman Sachs ist die eigentlich ganz gute Ertragslage der Institute nicht mehr ausreichend, um die negative Stimmung für die Branche auszugleichen. Die Bewertung der Aktien sei inzwischen so schlecht wie zu den Zeiten der Finanzkrise 2008 und der Eurokrise 2011, urteilte Analyst Ronit Ghose von der Citigroup./fat/das





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