Ölpreis stürzt ab
Kampf um den Öl-Thron: Saudi-Arabien und Iran liefern sich erbitterten Preiskrieg
Obwohl manches Förderland inzwischen an der Staatspleite kratzt, liefern sich die Ölproduzenten weiterhin einen erbitterten Ölpreis-Krieg. Vor allem zwischen den beiden Erzfeinden Iran und Saudi-Arabien scheint der Preiskampf zu eskalieren.
Kaum ein Tag ohne eine neue Hiobsbotschaft vom Ölmarkt. Ein überraschender Rückgang der Ölreserven in den USA konnte am Mittwoch die Ölpreise nur für kurze Zeit nach oben treiben. Schon am nächsten Tag ging es wieder deutlich bergab. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April laut dpa-AFX 30,49 US-Dollar. Das waren 35 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März fiel um 64 Cent auf 26,81 US-Dollar. Damit steht der US-Ölpreis nur noch knapp über dem Zwölf-Jahrestief, dass im Januar erreicht worden war. Auslöser für den heutigen Preisrutsch ist Berichten zufolge eine heftige Rabatt-Schlacht.
Ölpreis (WTI) im Jahreschart:
Lesen Sie auch
Seit der Rückkehr des Iran werden die Karten auf dem Ölmarkt neu gemischt (siehe: Der Erzrivale kehrt zurück - Geht der Ölpreis-Krieg jetzt erst richtig los?). Vor allem Saudi-Arabien ist der neue alte Erzrivale ein gewaltiger Dorn im Auge. Politisch herrscht ohnehin Eiszeit zwischen den beiden, doch nun kühlt sich auch das Klima auf dem Ölmarkt merklich ab. Im Kampf um die Markthoheit liefern sich Saudi-Arabien und der Iran eine erbitterte Preisschlacht. So gewährte der Iran seinen asiatischen Kunden jetzt einen Rabatt von zehn Cent, berichtet das „Handelsblatt“. Dieser Schritt habe für einen weiteren Verfall der ohnehin schon niedrigen Rohstoffpreise gesorgt, heißt es. Aktuell deutet nichts auf ein Ende des Preiskampfes hin. Im Gegenteil, die Rabattschlacht zwischen den beiden wichtigen Öl-Staaten lässt befürchten, dass die Ölpreise noch weiter fallen werden.