Mehr Gehalt für (fast) alle
HSBC beugt sich dem Aufstand der Mitarbeiter - "Ok, wir streichen die Nullnummer wieder"
Eigentlich hatte die HSBC sämtliche Gehaltserhöhungen für dieses Jahr gestrichen. Eigentlich … doch dann gingen die Mitarbeiter auf die Barrikaden. Jetzt rudert die größte Bank Europas zurück.
Überall in Europa schnallen die Banken die Gürtel etwas enger. Ob Deutsche Bank, Credit Suisse oder eben auch die HSBC – sie alle wollen in diesem Jahr sparen. Mit Blick auf das trübe Marktumfeld hatte das größte europäische Finanzinstitut Ende Januar bekannt gegeben, sämtliche Gehaltserhöhungen für dieses Jahr zu streichen. Heißt: Nullrunde für die Mitarbeiter. Zusätzlich verhängte CEO Stuart Gulliver einen weltweiten Einstellungsstopp. Auf diese Weise sollten 5 Milliarden US-Dollar bis 2017 eingespart werden.
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Aber die HSBC hat die Rechnung ohne ihre Mitarbeiter gemacht. Denen gefiel der Sparplan nämlich ganz und gar nicht. Also verschafften sie ihrem Unmut Luft – und das mit Erfolg. Nicht einmal zwei Wochen nach Bekanntgabe der drohenden Nullnummer rudert Gulliver wieder zurück. „Wir haben auf die Rückmeldungen gehört und sind zu dem Ergebnis gekommen, die Art und Weise zu ändern, wie das Sparziel erreicht werden soll“, kündigte der HSBC-Chef laut „Bloomberg“ in einem Memo an die Mitarbeiter an. Dann das Entscheidende: Die Bank werden nun doch höhere Bezüge zahlen, die 2015 vereinbart worden waren. Zu diesem Zweck will HSBC den Bonus-Pool anzapfen, der eigentlich für Bonizahlungen im Jahr 2017 angedacht war. Die endgültige Höhe der Bezüge werde sich an der diesjährigen Performance der Bank orientieren, so Gulliver. Außerdem betonte der HSBC-Chef, dass nicht alle Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung bekommen würden. Am weltweiten Einstellungsstopp will er hingegen festhalten.